Wellington - Er lebte zurückgezogen, starb allein und wurde von niemandem vermisst: Die Polizei hat in einer Wohnung Neuseeland die Leiche eines Pensionisten geborgen, der wahrscheinlich schon im Juni vergangenen Jahres gestorben war. Arbeiter, die den Wohnblock in der Hauptstadt Wellington abreißen wollten, hatten die Polizei verständigt, weil sie in der Wohnung nie jemanden erreichen konnten, berichtete die Zeitung "Dominion Post" am Donnerstag. Der 88-Jährige lebte seit 30 Jahren zurückgezogen in der Ein-Zimmer-Wohnung.

"Wir leben wie Einsiedler und wir sterben wie Einsiedler", sagte ein Nachbar der Zeitung. "Wir sind hier wie in Kisten gesperrt und der einzige Weg hinaus ist auch in einer Kiste." Niemand hatte Verwesungsgeruch aus der Wohnung gemeldet. Ob der Mann Verwandte hatte, war unklar. Seine Pension war weiter auf ein Konto geflossen, von dem aus automatisch Miete, Strom und Wasser bezahlt wurden. "Wir sollten dies zum Anlass nehmen, um uns Gedanken darüber zu machen, wie wir den Kontakt zu Angehörigen und Freunden wahren", meinte Bürgermeisterin Celia Wade-Brown. (APA)