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Schon wieder in iPhone-Prototyp in einer Bar verloren oder nur ein gefinkelter PR-Schachzug von Apple?

Foto: AP

Der Verlust eines iPhone 4-Prototyps im vergangenen Jahr war ein Medienspektakel sondergleichen. Gadget-Blog Gizmodo hatte dem Finder des damals noch unveröffentlichten Apple-Smartphones 5.000 US-Dollar für seinen Fund gezahlt und alle Spezifikationen des Geräts vorab veröffentlicht. Nun soll erneut ein iPhone-Prototyp in einer Bar verloren worden sein, berichtet Cnet.

Verkauf bei Craigslist?

Statt eines Bierlokals ist der Schauplatz diesmal das mexikanische Lokal Cava22 in San Francisco, in dem das geheime Apple-Phone verlustig gegangen sein soll. Der Vorfall soll sich bereits im Juli zugetragen haben. Anstatt das wertvolle Fundstück an Apple zurück- oder an Medien weiterzugeben, soll es der Finder bei Craigslist um 200 US-Dollar angeboten haben. Konkrete Details zu dem Smartphone gibt es allerdings keine. So ist unklar um welche Generation es sich handelt und welche Version von iOS darauf läuft.

Gerät geortet, aber nicht gefunden

Cnet will diese Informationen aus informierten Kreisen erhalten haben, geht auf seine Quellen jedoch nicht näher ein. Offizielle Statements seitens Apple oder Craigslist liegen nicht vor. Die Blogger wollen erfahren haben, dass Apple sich kurz nach Verlust des Geräts an die Polizei gewendet habe. Apple habe das Gerät demnach selbst mittels Fernortung ausfindig machen können. Die Polizei habe daraufhin die Adresse aufgesucht und einen Mann nach dem Gerät befragt. Dieser habe jedoch nichts von dem Vorfall gewusst und die Beamten auch freiwillig seine Wohnung durchsuchen lassen, ohne Erfolg.

iPhone-Verlust von Barbesitzer bestätigt

Der Besitzer der Bar habe gegenüber Cnet zwar bestätigt, dass eine Person vor einem Monat mehrmals wegen eines verlorenen iPhones angerufen habe. Eine offizielle Anfrage seitens Apple habe es jedoch nicht gegeben. Gegenüber den Bloggern scherzte er, dass er seine Drinks wohl nicht mehr so stark machen dürfe - sein Lokal ist nach Eigenbezeichnung eine "Tequila Lounge".

Stärkere Sicherheitsvorkehrungen

Nach dem Vorfall im vergangenen Jahr hat Apple seine Sicherheitsvorkehrungen eigentlich verstärkt. So sollen Entwickler zwar Testgeräte mit einem neuen Prozessor erhalten haben, die ansonsten jedoch mit dem iPhone 4 identisch seien. Das hatte zunächst auch zu Berichten geführt, dass sich das Design gegenüber dem Apple-Handy der vierten Generation nicht verändert habe. Die Affäre um den iPhone 4-Prototyp landet in diesem Tagen vor Gericht. So wird zwei Männern vorgeworfen, das Gerät widerrechtlich an Gizmodo verkauft zu haben. Redakteur Jason Chen, der das Gerät ausführlich vorgestellt hatte, wurde nicht belangt.

Gefinkelter PR-Zug?

Indes ist noch immer unklar, wann das neue iPhone 5 tatsächlich auf den Markt kommt. Einige Beobachter wollen Anfang Oktober als gesicherten Marktstart wissen, andere Berichte legen eine Veröffentlichung noch Ende September nahe. Ob nun eine Woche früher oder später: der Release dürfte kurz bevorstehen. Der Verlust des iPhone 4 war für Apple höchst unangenehm, nahm Gizmodo doch alle "Überraschungen" vorweg. Ein offenes Geheimnis ist jedoch, dass Apple selbst die eine oder andere Information zu noch unveröffentlichten Geräten kontrolliert durchsickern lässt. So könnte der aktuelle Vorfall auch ein geschickter Schachzug sein, die Öffentlichkeit vom Rücktritt Steve Jobs' als Apple-CEO abzulenken und wieder zum nächsten Produktstart zu führen. (br)