Wien - Österreichische Banken haben im zweiten Quartal mehr Geld an Private, aber weniger an Firmen verliehen. Die Neukreditvergaben an Haushalte stiegen im Vergleich zum Vorquartal um 0,1 Mrd. auf 4,8 Mrd. Euro und erreichten damit dien höchsten Wert seit dem zweiten Quartal 2010. Vor allem das - anteilig größte - Neugeschäft bei Wohnbaukrediten entwickelte sich weiterhin sehr gut, teilte die Nationalbank am Donnerstag mit.

Geschrumpft sind hingegen die Neukreditvergaben an Unternehmen, und zwar um 0,4 Mrd. auf 17,4 Mrd. Euro gegenüber dem Vorquartal. Der Rückgang fand fast ausschließlich bei Großkrediten über 1 Mio. Euro statt, die sich um 0,3 Mrd. auf 15,0 Mrd. Euro reduzierten.

Franken-Höhenflug

Tiefe Spuren im aktuellen Kreditmonitor der OeNB hinterlässt der anhaltende Höhenflug des Schweizer Franken: Der Gesamtbestand an Fremdwährungskrediten an Private überschritt die 40-Millarden-Marke (40,2 Mrd.) und war damit deutlich höher als im Vorquartal (38,0 Mrd.). Rechnet man die Wechselkursschwankungen heraus, wäre der Bestand auch im zweiten Quartal weiter gesunken. Im Jahresvergleich ergäbe sich ein Rückgang von 4,4 Prozent.

Insgesamt lag das aushaftende Kredtivolumen an Haushalte im zweiten Quartal bei 137,4 Mrd. Euro, das ist ein bereinigtes Plus von 1,0 Prozent gegenüber dem Vorquartal bzw. eine Jahreswachstumsrate von 2,0 Prozent. "Einen vergleichbar hohen Quartalsanstieg gab es das letzte Mal Ende des Jahres 2007", so die OeNB.

An Firmenkrediten waren im zweiten Quartal 136,6 Mrd. Euro aushaftend. Gegenüber dem Vorquartal entspricht dies einem bereinigten Anstieg von 0,5 Prozent, was deutlich über dem Wachstum der vergangenen Quartale lag. Die Jahressteigerung lag bei 1,3 Prozent. (APA)