Washington - "Spirit" haben wir im vergangenen Jahr verloren - oder zumindest den Kontakt zu ihm. Sein Zwilling "Opportunity" ist hingegen weiterhin im Einsatz. Derzeit erforscht der kleine Mars-Rover, der seit Anfang 2004 über den Mars rollt und damit jede Erwartung in Sachen Lebensdauer weit übertroffen hat, den Krater "Endeavour", einen 22 Kilometer großen Einschlagkrater auf der Meridiani-Ebene, zwei Grad südlich des Mars-Äquators. "Opportunity" hatte den Krater im August erreicht.
Als erstes nahm der Rover einen Felsen am Rand des Kraters unter die Lupe, wie Wissenschafter auf einer NASA-Pressekonferenz mitteilten. Und nach ihren Angaben wurde "Opportunity" prompt fündig: Der Rover entdeckte demnach einen hohen Zinkgehalt in dem Gesteinsbrocken, der auf hydrothermale Aktivitäten hinweisen könnte - etwa auf Wasser, das nach dem Einschlag eines Meteoriten nach oben drängt. "Dieser Fels sieht anders aus als alles, was wir bisher gesehen haben", sagte Wissenschafter Steve Squyres von der Cornell-University.
"Wir fahren keinen heißen neuen Sportwagen mehr"
"Endeavour" ist deutlich älter als die Gebiete, die der Roboter auf Rädern auf seinen bisherigen Erkundungstouren erforscht hat. Von der Untersuchung der verschiedenen Gesteinsschichten, die in dem Krater bloßliegen, erhofft sich die Wissenschaft eine reiche Ausbeute an Erkenntnissen über die frühe Geschichte des Roten Planeten.
Dabei ist "Opportunity" nach NASA-Angaben insgesamt gut in Form, trotz der technischen Zipperlein, die das Alter mit sich bringt. "Wir fahren keinen heißen neuen Sportwagen mehr. Wir fahren jetzt einen 1965er Mustang, der nicht restauriert worden ist", sagte Dave Lavery, ein führender Kopf des Mars-Rover-Programmes. (APA/red)