Wenn Kinder Wasserhähne anmalen wollen oder mit Kleiderhaken spielend herumlaufen und man sich selbst dabei ertappt, einer Spachtel Beine ankleben zu wollen, dann weiß man, wer Schuld daran trägt.

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Haarnadeln, Besen, Brillengestell, Zapfhähne, Schraubenschlüssel, Äxte und Schuhspanner - in diesem Buch wird auf außergewöhnliche Hauptdarsteller gesetzt.

Gilbert Legrand erweckt in "Sachen machen lachen" diverse Gegenstände zum Leben. Da zwei kleine Hörner und ein Gesicht hingemalt, schon ist aus einem Holzkleiderbügel ein Teufel entstanden. Seite für Seite erschafft Legrand so Tiere oder Menschen. Auf einen begleitenden Text hat er verzichtet. Warum auch nicht? Schauen heißt hier die Devise. Und so können Kinder (und natürlich auch Erwachsene) sich durch diese Figurensammlung vor- und zurückblättern.

Manchmal braucht es auch einen zweiten Blick, um den Alltagsgegenstand, der hier zweckentfremdet wurde, überhaupt erkennen zu können. So wie kein Text stört, soll auch das Umfeld nicht ablenken. Die Figuren bewegen sich meist in einem schlicht in Weiß gehaltenen Raum - oder wurden wie auf einem Holzfußboden nahe einer Raufasertapete drapiert.

Ab und zu findet sich ein Schatten, ein Bäumchen oder vielleicht eine Wolke, ein Vogel. Wenn Kinder Wasserhähne anmalen wollen oder mit Kleiderhaken spielend herumlaufen und man sich selbst dabei ertappt, einer Spachtel Beine ankleben zu wollen, dann weiß man, wer Schuld daran trägt: Legrands fantasievolle Sammlung von Sachen. (Peter Mayr, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 3.9.2011)