Wien - Angesichts der jüngsten Aufregung um den Lauschangriff gegen drei Eurofighter-Lobbyisten, die mit fast 100 Millionen Euro Beamte und Unternehmer bestochen haben sollen, stellt der grüne Aufdecker Peter Pilz nun weitere Enthüllungen in Aussicht: Er geht von insgesamt 120 Millionen aus, die im Zuge des Abfangjäger-Deals geflossen sein sollen, und glaubt, auf ein weiteres Briefkastennetzwerk gestoßen zu sein. Pilz will der Staatsanwaltschaft Wien weitere Unterlagen dazu übergeben.
Die Causa Eurofighter wurde heuer nach einer Festnahme in Italien juristisch neu aufgerollt. In Rom wurde ein Mann namens Gianfranco Lande im Rahmen eines Anlagebetruges verhaftet. Bei seiner Einvernahme sprach Lande auch über das Eurofighter-Geschäft in Österreich. Laut den Unterlagen von Pilz sagte Lande aus, dass über die Londoner Briefkastenfirma "Vector Aerospace" , die vom Eurofighter-Hersteller EADS-Deutschland gegründet worden sein soll, 84 Millionen Euro in diverse Kanäle geflossen sind. (red, STANDARD-Printausgabe, 3./4.9.2011)