Die gemeinsame Beschaffung der 180 Airbus-Militärtransporter, die nun unter Dach und Fach ist, hat dabei symbolischen und praktischen Wert zugleich: Wer nicht über das nötige Gerät verfügt, um Mannschaft und Material zu Friedenseinsätzen zu fliegen, braucht nicht über internationale Krisenbewältigung zu schwadronieren. Kritik an der Übermacht der USA ist ohne Investitionen in eigene militärische Kapazitäten wenig glaubwürdig. Beim Nato-Außenministertreffen kommende Woche in Madrid wird das wieder allen Teilnehmern deutlich werden.
Wirtschaftliche Konkurrenz
Europäische Kooperation beim Waffenkauf hat dabei den Vorteil, dass sie ein unverdächtiges Unterfangen ist. Nicht umsonst nehmen auch die Briten gern daran teil: Es mag um wirtschaftliche Konkurrenz mit den USA gehen, nicht aber um politische.
Die pragmatischen Einkaufsgemeinschaften sind aber nur ein Teil des Gesamtbilds. Der Militairbus-Vertrag fällt zusammen mit der Veröffentlichung des aktualisierten Entwurfs für eine EU-Verfassung. Und der schreibt eben nicht nur eine europäische Rüstungsagentur fest, sondern auch eine militärische Beistandsklausel für die Willigen unter den EU-Ländern.