Rom - Nach scharfen Auseinandersetzungen haben sich die italienischen Fußballprofis und die 20 Klubs der Serie A am Montag über einen neuen Rahmenvertrag für die nächste Saison geeinigt. Damit kann die Meisterschaft mit zwei Wochen Verspätung beginnen. Wegen des Streiks war der ursprünglich am 27. August geplante Meisterschaftsbeginn in Italien abgesagt worden. Die Serie A beginnt nun am kommenden Freitag mit dem Spitzenspiel zwischen Meister AC Milan und Lazio Rom.
Der vorläufige Übergangsvertrag wurde im Sitz des Fußballverbands in Rom vom Präsidenten der Gewerkschaft, Damiano Tommasi, und Liga-Chef Maurizio Beretta unterzeichnet. Verbandschef Giancarlo Abete hatte sich in den vergangenen Tagen unermüdlich als Vermittler eingesetzt, um eine Lösung des Streiks zu erreichen.
Der Übergangsvertrag zwischen den Profis und den 20 Klubs bleibt bis zum 30. Juni 2012 in Kraft und soll Zeit schaffen, eine langfristige Lösung zu finden. Bereits 2010 war der bisherige Rahmenvertrag ausgelaufen. Seitdem stritten Kicker und die Liga um die Nachfolge-Regelung. In der abgelaufenen Saison hatte die Fußballer-Gewerkschaft zweimal Streiks ausgerufen, diese aber kurzfristig abgeblasen. Zum Start der Spielzeit 2011/12 machten die Profis dann aber ernst und ließen die erste Runde platzen.
Hauptstreitpunkt blieben bis zuletzt die Trainingsbedingungen. Die Klubs bestanden darauf, ihre Kader in verschiedene Übungsgruppen unterteilen zu dürfen. Die Profis der bis zu 35 Spieler zählenden Teams protestierten dagegen.
Entschärft wurde die Lage indes vor allem durch den Beschluss der Regierung Berlusconi, die in ihrem milliardenschweren Sparpaket nun doch auf die geplante Sondersteuer für Besserverdiener verzichtet. Zuvor war vorgesehen, dass auch die Fußballer diese Steuer entrichten sollten. Wer diese Abgabe zahlen sollte, Klubs oder Spieler, war einer der großen Streitpunkte. (APA/sid/red)