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BMW und seine deutschen Kollegen wischen alle Sorgen vom Tisch.
Frankfurt - Trotz Börsenturbulenzen und enttäuschender Konjunkturdaten strotzen Audi , BMW und Daimler vor Zuversicht. "Wir sehen keinen Grund, die Erwartungen zu senken", sagte BMW-Finanzvorstand Friedrich Eichiner der "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung". "Wir wollen 2011 mehr als 1,6 Millionen Autos verkaufen und liegen nach dem ersten Halbjahr voll auf Kurs". Im August sei es sogar besser als erwartet gelaufen. "Wir konnten den Absatz um knapp sieben Prozent auf deutlich mehr als 100.000 Fahrzeuge steigern. Das ist ein neuer Rekord im Monat August", sagte der BMW-Manager.
Auch Audi-Chef Rupert Stadler ist unverändert optimistisch. "Wir erwarten, dass wir die Latte von 1,2 Millionen Verkäufen sauber überspringen werden und vielleicht noch etwas Luft dazwischen ist", sagte Stadler der Fachzeitschrift "Automotive News Europe" und bekräftigte damit frühere Aussagen.
Daimler-Chef Dieter Zetsche stimmt denselben Tenor an. 2011 werde Daimler einen Absatzrekord erzielen und mehr als 1,35 Millionen Pkw verkaufen, bekräftigte Zetsche in einem Interview der "Automotive News Europe". Er erwarte ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Audi. 2010 hatten die Stuttgarter vorne gelegen. "Dieses Jahr wird es sicher etwas knapper. Aber ich bin zuversichtlich", sagte Zetsche.
Zuversicht, soweit das Auge reicht
Keine Spur von Befürchtungen, dass das Wachstum 2012 jäh enden könnte. Selbst die schlechten Nachrichten vom US-Arbeitsmarkt - dort wurden im August erstmals seit knapp einem Jahr keine Jobs mehr geschaffen - können die Auto-Manager nicht schrecken. "Einen Einbruch erwarte ich nicht, denn der Markt hat sich nach der Finanzkrise 2008 noch gar nicht richtig erholt", sagte BMW-Finanzvorstand Eichiner mit Blick auf den zweitwichtigsten Markt des Oberklasse-Herstellers. Audi werde auch in den USA weiter wachsen, sagte Audi-Chef Stadler. Die Volkswagen hatte 2010 in den USA erstmals mehr als 100.000 Autos verkauft. "Niemand hätte etwas dagegen, wenn wir unser Ziel von 150.000 bis 160.000 Einheiten schon früher als im Jahr 2015 erzielen", sagte Stadler.
Der Audi-Chef geht weiterhin davon aus, das ursprünglich für 2015 gesetzte Ziel eines Jahresabsatzes von weltweit 1,5 Millionen Fahrzeugen bereits 2014 zu erreichen. "Wenn es etwas früher passiert, haben wir nichts dagegen", sagte der Audi-Chef. Auch BMW rechne für die kommenden Jahren mit einer positiven Geschäftsentwicklung: "Wir streben nachhaltig, also auch nach 2012, im Segment Automobile eine operative Gewinnmarge von acht bis zehn Prozent an", sagte Eichiner.
Dabei will Daimler nicht hinterherhinken. "Wir haben das Ziel, hinsichtlich Profitabilität und Absatz die Nummer 1 im Premiumsegment zu werden", sagte Zetsche. Zuletzt hatten BMW und Audi höhere Renditen als die Stuttgarter eingefahren, zudem ist BMW bei der Zahl der verkauften Autos ein gutes Stück voraus. Nun will Zetsche verlorenen Boden gutmachen. Zu Details wie Absatzzielen hielt sich Zetsche zurück: "Hinsichtlich der Meilensteine werden wir uns noch genauer äußern". Im vergangenen Jahr hatte sich Daimler zum Ziel gesetzt, 2015 rund 1,5 Millionen Fahrzeuge zu verkaufen - dass dürfte nun nicht mehr reichen, um den zweiten Platz zu verteidigen, geschweige denn, den ersten Platz zurückzuerobern.
Profitieren will Daimler von neuen Modellen. "Bis 2020 werden wir mindestens zehn ergänzende Modelle bringen", sagte Zetsche. Zudem deutete er einen Ausbau der Produktion in China an. "2015 erwarten wir mehr als 300.000 Einheiten Absatz in China, wovon wir zwei Drittel lokal produzieren wollen, sprich 200.000." (APA/Reuters)