Zürich - Im Streit über Schwarzgeld-Konten haben die USA Zeitungsberichten zufolge der Schweiz ein Ultimatum gestellt. US-Vizejustizminister James Cole habe der Credit Suisse und neun kleineren Banken mit rechtlichen Schritten gedroht, sollte die Schweiz nicht bis Dienstag umfangreiche Informationen über Konten amerikanischer Steuersünder liefern.
Im Gegenzug seien die USA bereit, einen Kompromissvorschlag der Schweizer Regierung zu prüfen. Bei den betroffenen Banken soll es sich neben der Credit Suisse unter anderem um die Privatbanken Julius Bär und Wegelin sowie um die Züricher und die Baseler Kantonalbank handeln, wie die "Sonntagszeitung" unter Berufung auf das Umfeld der Verhandlungen schrieb. Ein Schweizer Regierungssprecher wollte sich nicht dazu äußern.
Dem Blatt zufolge verlangen die USA von den zehn Banken detaillierte Auskünfte über deren US-Kunden und samt Vermögen. Dabei gehe es darum, die Anzahl aller US-Privatkunden und Stiftungen mit Anlagen von mindestens 50.000 Dollar zwischen 2002 bis Juli 2010 offenzulegen. Zehntausende Kunden könnten betroffen sein, viel mehr als die Schweiz nach einem noch von den USA zu ratifizierenden Steuerabkommen offenlegen könnte.
Die US-Behörden wollen herausfinden, ob die Institute ebenso wie das größte Schweizer Geldhaus UBS reichen Amerikanern bei Steuerhinterziehung geholfen haben. Die UBS hatte solche Vorwürfe vergangenes Jahr eingeräumt und 780 Millionen Dollar Strafe gezahlt. Zudem musste das Institut die Namen von rund 4.500 mutmaßlichen US-Steuersündern herausrücken. (APA/Reuters)