New York - Der wegen des Abhörskandals in Großbritannien unter Beschuss geratene Medienkonzern News Corp hat eine Umbildung seines Aufsichtsrats angekündigt. Kenneth Cowley und Thomas Perkins würden das Gremium nach der jährlichen Aktionärsversammlung in Los Angeles am 21. Oktober verlassen, teilte News Corp am Freitag mit. Als Ersatz werde sich James Breyer zur Wahl stellen.
Cowley arbeitet seit 1964 für das Unternehmen des australischen Medienmoguls Rupert Murdoch. Er war von 1980 bis 1997 Vorstandschef von News Ltd., der australischen Zeitungssparte des Unternehmens, und gehört seit 1979 dem News-Corp-Aufsichtsrat an. Perkins wurde 1996 Mitglied des Aufsichtsrates.
News Corp unterrichtete die US-Börsenaufsicht SEC zudem über die Bezüge seiner Führungskräfte. Demnach stiegen Murdochs Bezüge im Steuerjahr 2011 um nahezu 50 Prozent auf 33,3 Millionen Dollar (23,4 Millionen Euro). Die Summe für den Unternehmenschef setzte sich aus einem Basisgehalt von unverändert 8,1 Millionen Dollar, 12,5 Millionen Dollar Bonus sowie anderen Bezügen zusammen. Murdochs Sohn James bekam als Vize-Geschäftsführer von News Corp insgesamt 17,9 Millionen Dollar zugesprochen. Dazu zählten ein Grundgehalt von drei Millionen Dollar, Aktienprämien im Wert von 8,3 Millionen Dollar und ein Bonus von sechs Millionen Dollar.
Kurz nach der Mitteilung an die SEC teilte James Murdoch mit, dass er im "Licht der derzeitigen Kontroverse rund um 'News of the World'" auf die Bonuszahlung verzichte. Mit den Geschäftsergebnissen habe diese Entscheidung nichts zu tun. Er werde mit dem zuständigen Unternehmensausschuss darüber beraten, "ob irgendein Bonus zu einem späteren Zeitpunkt angemessen" wäre.
Das News-Corp-Boulevardblatt "News of the World" war Anfang Juli eingestellt worden, nachdem herausgekommen war, dass seine Journalisten nicht nur Prominente abgehört und Polizisten bestochen, sondern auch Handy-Mailboxen der Angehörigen von getöteten Soldaten sowie eines entführten Mädchens geknackt hatten. (APA/AFP)