Wien - Für die Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) gilt es, einen Spagat zwischen den sehr unterschiedlichen Interessen ihrer Mitglieder zu schaffen. Budgets, die sich viele Klubs nicht mehr leisten können, und die Anzahl der Legionäre werden seit Jahren heftig und sehr kontroversiell diskutiert. Eine Arbeitsgruppe, die bei der Generalversammlung und Präsidentenkonferenz am Wochenende in Szekesfehervar eingesetzt wurde, soll nun einen Kompromiss finden.

Die sechs österreichischen Vereine in der Elferliga gehen mit insgesamt 57 Legionären in die neue beginnende Saison. Meister Salzburg hat 14 unter Vertrag, Linz und die Vienna Capitals je 10, Graz 9, der VSV 8 und Vizemeister KAC 6. Die Punkteregelung, die anstelle einer Legionärsbeschränkung eingeführt worden ist, hat nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Salzburg und die Vienna Capitals orientieren sich international, Villach, Linz und Graz wollen ihre Budgets zurückfahren.

"Die Arbeitsgruppe soll eine neue Kaderregelung finden. Wir wollen einen Spagat finden zwischen Salary-Cap (Gehaltsobergrenze), der Beschränkung von Transferkartenspielern (Legionäre) und einer Punkteregelung neu", erklärte Liga-Präsident Karl Safron. Der Kärntner gab sich zuversichtlich, dass mit Beginn der nächsten Saison eine Einigung erreicht werden kann, die dann auch für mehrere Jahre halten soll.

Man hofft, damit auch wieder zumindest einen Klub aus Tirol oder Vorarlberg anzuziehen. "Das Fenster ist offen, aber es hat sich keiner getraut, weil die Budgets derzeit zu hoch sind. Daran werden wir arbeiten müssen", sagte Safron bei der Saisonstart-Pressekonferenz der Liga am Montag in Wien.

In einem "Austrian Hockey Board" will man gemeinsam mit dem Verband, mit dem die Gesprächsbasis seit Jahren gestört ist, und der Nationalliga, in der heuer Farmteams von KAC, Linz und Capitals spielen, nach Lösungen suchen. Denn auch der Liga sind die enttäuschenden Ergebnisse der Nationalteams nicht entgangen. Österreich und Slowenien sind aus der A-WM abgestiegen, Ungarn (2. Division) und Kroatien (3. Division) haben den Aufstieg verpasst.

"Die EBEL will die Zusammenarbeit mit dem Verband intensivieren und institutionalisieren", so Safron. Er sprach von "atmosphärischen Schwächen", die im Team zu spüren gewesen seien. "Die Liga will dazu beitragen, dass es für jeden Spieler wieder eine Ehre ist, für Österreich zu spielen", erklärte der ehemalige KAC-Boss.

Eingebunden ist auch Liga-Sponsor Erste Bank, mit der über eine Fortsetzung der Zusammenarbeit gesprochen wird. Mario Stadler von der Marketingabteilung der Bank wollte "nicht über Details sprechen", erklärte aber: "Das Thema Nachwuchs ist ein wichtiges." (APA/red)