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Wien - Nach einer mageren Ernte im Vorjahr werden Österreichs Weinkeller 2011 wieder aufgefüllt. Der Österreichische Weinbauverband (ÖWV) erwartet für heuer eine Ernte von 2,4 Millionen Hektolitern (Mio. hl), was dem durchschnittlichen Weinverbrauch in Österreich entspricht. Die Menge liegt damit jedoch noch leicht unter dem langjährigen Schnitt von 2,6 Mio. hl, aber deutlich über dem geringen Vorjahreswert (1,7 Mio. hl).
Aufgrund des bisherigen Vegetationsverlaufs prognostiziert ÖWV-Präsident Josef Pleil "eine sehr gute Qualität, ähnlich dem Weinjahrgang 2007". Die Trauben dürften einen höheren Zuckergehalt bei weniger Säure als etwa im letzten Jahrgang aufweisen.
Die Marktanteilsverluste des letzten Jahres dürften heuer wieder ausgeglichen werden können. Wie berichtet, ging der Branche wegen der unterdurchschnittlichen Ernte des Vorjahres heuer im Frühjahr die Ware aus. Dies habe aber vor allem billige Fassweine und Tetrapack-Ware betroffen, erläutert Wilhelm Klinger, Chef der Österreich Wein Marketing. "Dadurch werden wir das Vorjahresergebnis in Deutschland nicht erreichen können. Aber die Billigweine sind sowieso nicht das strategische Segment." Den heimischen Marktanteil von rund 75 Prozent in Österreich wolle man jedenfalls halten.
Für 2011 rechnet Pleil mit 1,7 Mio. (2010: 1,07) Hektoliter Weißwein und 0,7 Mio. (0,67) Hektoliter Rotwein. Heuer gebe es aufgrund der frühen Blüte eine "sehr frühe Ernte". Die Weinlese im Burgenland sei bereits voll im Gange. Eine größere Erntemenge gebe es aufgrund von Flächenausweitungen in der Steiermark. (pla, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 6.9.2011)