Es ist wohl Ironie des Schicksals, dass dem einst bejubelten Mirko Kovats von seinem großen Mischkonzern A-TecIndustries nur Emco bleibt. Mit dem Salzburger Werkzeugmaschinenhersteller hatte in den 1990er-Jahren die industrielle Karriere des Osthändlers, der mit der Pleite der Wiener Brückenbau bekannt wurde (und zu Vermögen kam), begonnen. Angereichert um Pleitefirmen wie ATBAntriebstechnik im steirischen Spielberg und den Grazer Anlagenbauer Austrian Energy baute Kovats einen Mischkonzern, den er an die Börse brachte.

Notorisch unterfinanziert, wie A-Tec stets war, konnten Zukäufe gleichermaßen schwachbrüstiger Betriebe nicht ewig gutgehen. Anstatt auf Dividenden zu verzichten, wurden alte Schulden mit neuen beglichen - und immer neue Geldgeber angezapft. Als ein australisches Kraftwerksprojekt aus den Fugen geriet, kippte der ganze Konzern.

Der vom Sanierungsverwalter angeordnete Abverkauf verlief erst recht nach Kovats-Manier: Kovats blieb Vorstandschef. Kovats verhandelte mit potenziellen Investoren. Kovats ließ eine "Strukturierungsgesellschaft" errichten, die den Abverkauf managte. Deren Chef war schon einmal Strohmann für Kovats: als der 2004 die dringend notwendige Kapitalerhöhung der VATech vereitelte.

Und der vom Gericht bestellte Treuhänder schaut zu.

Die Sowjets hatten doch recht, wie Kovats in seinem Buch behauptet. Die Allgemeinheit zahlt die Zeche. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 6.9.2011)