Die Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) besteht seit 1974. Sie entstand durch den Zusammenschluss von acht Selbstständigenkrankenkassen mit der Pensions-Versicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft. Laut SVA werden in Sachen Krankenversicherung rund 700.000 (davon 340.000 Aktive, 130.000 Pensionisten und 230.000 Angehörige) und in Sachen Pensionsversicherung 360.000 Menschen (300.000 Gewerbetreibende und 60.000 Freiberufler) betreut.

Ein beruflich aktiver SVA-Versicherter zahlt in der Regel von seinen Einkünften 17,50 Prozent für die Pensionsversicherung und 7,65 Prozent für die Krankenversicherung. Die Höchstbeitragsgrundlage liegt bei 4.900 Euro.

Die Verrechnung der SVA-Beiträge erfolgt ähnlich einer Stromrechnung. Ist man SVA-versichert, orientieren sich die Beiträge für das aktuelle Jahr am Vorjahr. Sie sind nicht dem aktuellen Verdienst angepasst. Daher kann es oft im Nachhinein böse Überraschungen geben. Hat man beispielsweise im Krisenjahr 2009 wenig, 2010 dafür aber umso besser verdient, muss man im Jahr 2011 sowohl Beiträge nachzahlen, als auch die höhere Vorschreibung meistern. Im Umkehrschluss profitiert man natürlich auch von der gegenteiligen Entwicklung.

Laut Einkommensbericht des Rechnungshofes 2010 hatten 2007 in Österreich rund 711.000 Personen Einkünfte aus selbstständigen Tätigkeiten. Diese Tätigkeiten reichen vom klassischen Unternehmer mit Gewerbeschein, über die Freiberufler und Einkommen aus Vermietung und Verpachtung bis hin zu den sogenannten atypischen Beschäftigen wie Werkvertragsnehmern oder Neuen Selbstständigen.

Ausschließlich selbstständig, das heißt ohne Verdienste aus unselbstständiger Tätigkeit, waren knapp 312.000 Personen. Das mittlere Einkommen vor Steuern und nach Abzug der Sozialversicherungsbeiträge hat 2007 11.106 Euro betragen.

Die Einkommen sind je nach Beruf und Geschlecht sehr verschieden. So verdienen Ärzte ein Vielfaches dieses Medianeinkommens. Frauen, die 34 Prozent aller ausschließlich Selbstständigen ausmachen, verdienen mit mittleren 7.965 Euro um knapp 43 Prozent weniger als Männer.

Unter die sogenannten Mischfälle, wo sich zur selbstständigen auch unselbstständige Tätigkeit gesellt, sind 2007 in Österreich rund 399.100 Menschen gefallen. Sie verdienen mit mittleren 26.700 Euro weit besser als ihre rein selbstständigen Kollegen. Auch hier verdienen Frauen (20.100 Euro) weniger als Männer (32.400 Euro).(sos, derStandard.at, 6.9.2011)