Salzburg ist das erste Bundesland, in dem bei sämtlichen Linien von ÖBB und Postbus die Fahrpläne in Echtzeit abgerufen werden können. Via Handy oder Internet kann also nicht nur abgefragt werden, zu welcher Uhrzeit der Zug oder Bus laut Fahrplan abfahren sollte, sondern auch, ob und wie viel Verspätung er hat. Als nächstes soll in Salzburg dieser Service noch mit der sogenannten Near Field Communication (NFC) vereinfacht werden, kündigte Postbus-Regionalmanager Gernot Hubner an.

Nichts ist lästiger für einen Fahrgast, als wenn er an einer Haltestelle steht und zwar weiß, wann der Bus planmäßig fahren sollte, aber keine Ahnung hat, wann er wirklich kommt oder ob er vielleicht sogar schon abgefahren ist. Für Hubner ist das auch der Hauptgrund, weshalb viele nicht auf das Auto verzichten: "Der Kunde beschwert sich nicht wegen der Verspätung, sondern weil er sie nicht erfahren hat und nicht gewusst hat, wie lange er warten muss. Wer im Winter bei minus fünf Grad vergeblich auf einen Bus wartet, der fährt am nächsten Tag mit dem Auto", so Hubner.

Seit 2009 hat das Salzburger Postbus-Management nach und nach alle Linien in das Programm "Scotty" integriert, über das die Fahrpläne sämtlicher Anbieter - vom Stadtbus bis zur Lokalbahn - im öffentlichen Verkehr in Österreich abgerufen werden können. Über die Echtzeit-Funktion verfügen in Salzburg aber nur die Pläne von ÖBB und Postbus, "aber das sind am Land ohnehin 95 Prozent des gesamten öffentlichen Verkehrs", so Hubner. Über die Applikation "Scotty mobil" kann die Anwendung auch auf Internet-fähigen Handys installiert werden.

 

Seit dem Frühjahr 2010 wird außerdem auf der Linie von Salzburg nach Bad Ischl die NFC-Technologie getestet. Dort sind an den Haltestellen kleine Schilder angebracht. Berührt man mit einem entsprechend ausgerüsteten Handy dieses Schild, wird innerhalb weniger Sekunden die Information auf das Display geladen - "watscheneinfach", ohne in irgendwelchen Menüs herumsuchen zu müssen. Konkret erfährt der Fahrgast die nächsten fünf Busverbindungen (samt Fahrziel) von dieser Haltestelle, die Planabfahrt und Infos über Verspätungen. Bis Ende des ersten Quartals 2012, so Hubner, sollen alle 3.000 Postbus-Haltestellen des Bundeslandes mit dieser Technologie ausgerüstet werden.

Forcieren will der Postbus-Manager in Zukunft auch Echtzeit-Fahrpläne in Hotels, Unternehmungen oder anderen Einrichtungen. "Das kostet nur einen Monitor, einen Internet-Zugang und den Strom, denn die Daten sind ja da", so Hubner. Beim Landessportzentrum Rif oder der Fachhochschule in Puch-Urstein kann laut ihm schon jetzt jeder sofort sehen, ob sein Zug pünktlich abfährt oder Verspätung hat. (APA)