Driver: San Francisco ist für PC, PS3 und Xbox 360 erschienen

Foto: Ubisoft

Etwas weit aus dem Fenster gelehnt, hatte "Driver" 1999 auf der PlayStation den Charme eines "Grand Theft Auto" von heute. Verfolgungsjagden in der Freiheit eines Open World-Games, dazu noch eine handfeste Räuber-und-Gendarm-Story und fertig war das Rezept für die controllergesteuerte Freizeitvernichtung. Was danach geschah, war für Fans des Originals fast unerklärlich. Anstelle die Macken des ersten Teils zu glätten und die Stärken auszubauen, schraubte Entwickler Reflections eine durchwachsene Fortsetzung nach der anderen. Rückblickend eine hausgemachte Tragödie.

Comeback aus dem Koma

In der Folge wurde es abseits von Portable-Auskoppelungen alsbald recht ruhig um die Serie. Unter einem neuen Eigentümer (Ubisoft) soll mit "Driver: San Francisco" die Wiederbelebung gelingen. Dafür hätten sich die Autoren auch keine aufgesetzter wirkende Metapher einfallen lassen können: Polizist John Tanner wird bei der Verfolgung des Gangsters Jericho in einen schweren Unfall verwickelt und landet im Koma. Damit das bereits in "Driver 3" gestartete Katz-und-Maus-Spiel der beiden nicht bereits hier in einer Sackgasse endet, wurde dem gesetzeshütenden Patienten im Tiefschlaf eine steile Gabe angedichtet. Aus seinem Körper ausgebrochen, kann Tenner in beliebige Körper "shiften" und so die Verfolgung wieder aufnehmen - ein transzendentales Comeback sozusagen.

Bis die Reifen quietschen

Es läuft darauf hinaus, dass ein rotsehender Mann unzählige der 120 unterschiedlichen, originalgetreuen Fahrzeuge auf den nachgebauten, 335 Kilometer langen Straßen von San Francisco verheizt. Karosserien werden im Akkord zerschrottet, Reifen rauchen bei gewagten Drifts in die Kurve und um den Gegenverkehr herum. Und im letzten Moment rettet einen die Shift-Funktion vor dem Adrenalinflussstopp. "Driver: San Francisco hat eine spielverändernde, Augenbrauen hebende Idee, die die Arcade-Rennen mit unvergleichlicher Abwechslung und einem lächerlich übernatürlichen Twist füllt und dabei seinen Wurzeln der 1970er-Verfolgungsjagdfilme treu bleibt", versucht es IGN herunterzubrechen.

Gemeinsam machts mehr Spaß

"Die Shift-Mechanik verleiht eine großartige Erfahrung, wenngleich sie selbst die schwereren Missionen für einen erfahrenen Spieler zu einfach machen.", meint Eurogamer Italy. Durchwegs positiv wird der erstmalig implementierte Mehrspielermodus aufgenommen. "Der umfangreiche Multiplayer-Modus bietet viele Stunden außergewöhnlichen Spaßes". Neun unterschiedliche Modi stehen online oder über den Split-Screen zur Verfügung. Darunter auch eine rasante Version des Fangenspiels. Gamespot moniert, dass es die Kampagne hingegen etwas monoton endet. Dennoch, "die Reichhaltigkeit des actiongefüllten Inhalts macht es zum reinsten Vergnügen und belebt das Franchise wieder." (zw)

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