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Wien - Trotz einer zweiwöchigen Kältephase im Juli dürfen sich die heimischen Eismacher über eine gute Saison freuen: Die Eissalons rechnen für 2011 mit einem Umsatzplus von bis zu fünf Prozent. Im Lebensmitteleinzelhandel wurde im ersten Halbjahr sogar um 15 Prozent mehr mit Eis erlöst als im Vergleich zur Vorjahresperiode. "2011 ist eine gute Saison, bis Mitte Juli war sie sogar sehr gut", erklärte Silvio Molin-Pradel, Obmann der Berufsgruppe der Eissalons in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).
Der Zuwachs im Handel sei auf das "sehr gute Wetter" zurückzuführen, sagte Eskimo-Markenmanagerin Marlies Gebetsberger, im Gespräch mit der APA. Generell versuche man aber den Eiskonsum "wetterunabhängiger" zu machen und das "Eis am Sofa" stärker zu positionieren.
Auf den deutlichen Anstieg der Rohstoffkosten, unter anderem bei Kakao, Milch und Nüssen, haben einige Eissalons mit einer Preiserhöhung reagiert. Bei seinem eigenen Eisladen am Wiener Schwedenplatz erhöhte Molin-Pradel den Preis für eine kleine Tüte um 20 Cent auf 1,20 Euro. Davor hätte es viele Jahre keine Preissteigerungen gegeben.
In Wien haben heuer einige neue Eissalons aufgesperrt, die sich unter anderem auf Bio-Eis, vegane Sorten (ohne Milch) und exotische Früchte spezialisiert haben. Die industriellen Eishersteller würden diese besonderen Bedürfnisse nicht abdecken, was "gut für uns Handwerker" sei, freut sich Eissalon-Obmann Molin-Pradel:
Der unangefochtene Marktführer Eskimo setzt auf Nachhaltigkeit: Nächstes Jahr soll bereits für 90 Prozent der Magnum-Sorten Kakao aus nachhaltigem Anbau verwendet werden, die von der NGO Rainforest Alliance zertifiziert wurde, erklärte Gebetsberger. Für den Schokoladenüberzug des neu eingeführten Magnum Ghana Cocoa werden schon heuer nachhaltig angebaute Kakaobohnen aus Ghana verwendet.
Eskimo, eine Marke des niederländisch-britischen Unilever-Konzerns, steigerte im ersten Halbjahr nach eigenen Angaben seinen Marktanteil im österreichischen Handel um 0,3 Prozentpunkte auf über 76 Prozent. (APA)