Brüssel - Die Europäische Union sieht Libyen auf dem Weg zur Normalität. Der Leiter der Abteilung für Krisenhilfe im Auswärtigen Dienst der EU, Agostino Miozzo, sagte nach einer sechstägigen Libyenreise am Dienstag in Brüssel: "Wir hatten ein positives Gefühl. Die Lage normalisiert sich."
Miozzo hatte mit Spitzenvertretern des Nationalen Übergangsrates gesprochen: "Wir haben eine junge Generation von Politikern getroffen. Wenn dies die künftigen Führer Libyens sind, dann können wir beruhigt sein. Man kann diesen Leuten vertrauen."
Die EU wird am Wochenende das bisher zehnköpfige Team ihrer Hilfsexperten verstärken, sagte Miozzo: Nun sollen Fachleute für Sicherheit und Polizei, Menschenrechte und den Aufbau einer Zivilgesellschaft mit demokratischen Strukturen nach Tripolis geschickt werden. Die EU werde dort helfen, wo die neue libysche Übergangsregierung selbst den größten Bedarf sehe, sagte Miozzo. Dies seien die Bereiche Sicherheit, Wasserversorgung, Abwasser, Gesundheit, Zivilgesellschaft, Frauen- und Menschenrechte.
Die Lage in Tripolis habe sich schnell von Tag zu Tag weiterentwickelt. "Am Montag war Tripolis so chaotisch wie immer." (APA)