Washington - Die aktuelle Besatzung der Internationalen Raumstation ISS würde ihr Domizil im All nur äußerst ungern unbewohnt zurücklassen. Das machten die Astronauten im Rahmen einer NASA-Pressekonferenz am Dienstag angesichts wachsender Befürchtungen klar, dass die Station im November vorübergehend geräumt werden könnte.

Die ISS müsse gehegt und gepflegt werden, sagte Astronaut Mike Fossum. Wenn es aber nicht möglich sei, die Station bewohnt zu lassen, "werden wir sie in der bestmöglichen Verfassung zurücklassen, damit die nächste Crew die Lichter einschalten und sie (die ISS) wieder zum Laufen bringen kann."

Frist bis Mitte November

Hintergrund ist die jüngste Panne mit einer russischen Sojus-Trägerrakete: Eine fehlerhafte Zündung der dritten Raketenstufe hatte im vergangenen Monat zum Absturz eines Frachtraumschiffes geführt. Seit der Stilllegung der NASA-Raumfähren sind Sojus-Kapseln aber die einzige Möglichkeit, Menschen zur ISS zu bringen. Die NASA hat angekündigt, dass alle Dauerbewohner in der ISS zur Erde zurückgebracht werden, wenn das Sojus-Problem nicht bis Mitte November gelöst ist. (red/APA)