Washington - Die von der Pleite bedrohte US-Post will in den kommenden drei Jahren ein Viertel ihrer Mitarbeiterstellen streichen. Ziel des Unternehmens sei es, die jährlichen Kosten in diesem Zeitraum um 20 Milliarden Dollar (14,2 Milliarden Euro) zu verringern, sagte Konzernchef Patrick Donahoe am Dienstag bei einer Anhörung im US-Senat. Dazu müsse das Unternehmen seine Mitarbeiterzahl um 138.000 auf 425.000 senken.
Donahoe hatte der "New York Times" vom Montag gesagt, die Lage seines Unternehmens sei "sehr, sehr ernst". Wenn der Kongress nicht handle, sei das Unternehmen "bankrott". Die Brief- und Paketzustellungen müssten dann im Winter komplett eingestellt werden. Hintergrund ist die Verpflichtung des Unternehmens, bis Ende des Monats 5,5 Milliarden Dollar in einen Fonds einzuzahlen, aus dem Gesundheitsleistungen für Betriebsrentner bezahlt werden.
Zehn Milliarden Dollar Verlust
Hinzu kommt laut Donahoe ein voraussichtlicher Unternehmensverlust im Geschäftsjahr 2010/2011 von bis zu zehn Milliarden Dollar. Er wolle aber "kein Geld der Steuerzahler", um die Post zu unterstützen, sagte Donahoe vor den Senatoren. Der Kongress müsse vielmehr dafür sorgen, dass die Post die rechtlichen Möglichkeiten bekomme, ein überlebensfähiges Geschäftsmodell zu haben. Im Vorfeld hatte Donahoe eine Aussetzung der Zahlungen an den Betriebsfonds angeregt.
Der US Postal Service hatte nach Stand von Ende Juni 563.000 Beschäftigte. Im Jahr 2000 hatten noch 788.000 Menschen für den Konzern gearbeitet. (APA)