New York/Glasgow - Ein verbesserter Wirkstoff soll die Behandlung der lebensgefährlichen Schlafkrankheit sicherer und einfacher machen. Wie Mediziner von der Universität in Glasgow (Schottland) schreiben, veränderten sie die Substanz Melarsoprol so, dass sie zumindest bei Mäusen keine giftigen Nebenwirkungen zeigte. Bisher starben fünf Prozent der mit Melarsoprol behandelten Patienten an schweren Nebenwirkungen im Gehirn. Zudem könne das Präparat nun geschluckt anstatt wie bisher per Infusion gegeben werden.

Die Schlafkrankheit verläuft in zwei Stadien, kommt in 36 afrikanischen Ländern vor und führt unbehandelt zum Tod. Peter Kennedy und Kollegen berichten über ihren Fortschritt im Online-Journal "PLoS Neglected Tropical Diseases" vom Dienstag.

Melarsoprol ist eine Arsenverbindung und muss den Schlafkrankheit-Patienten bisher per Infusion gegeben werden. Es wird im zweiten Stadium eingesetzt, dann sind die Erreger in das Zentrale Nervensystem eingedrungen. Symptome können Schlafstörungen, Lähmungen und Krampfanfälle sein. Weil der Wirkstoff sich schlecht in Wasser löst, wird er laut Kennedy mit Propylenglykol vermischt.

Die Krankheitserreger tragen den Namen Trypanosoma brucei (T.b.) gambiense (in Westafrika) und T.b. rhodesiense (in Ostafrika). Sie sind Einzeller und werden durch den Stich der Tsetse-Fliege übertragen. (APA)