Wien - Heftige Debatten hat ein letztlich geplatzter Termin des Kärntner FPK-Landesrates Christian Ragger beim Präsidenten des Oberlandesgerichtes (OLG) Graz ausgelöst. Die "News"-Redaktion erreichte der Hinweis, der Kärntner FPK-Landesrat Christian Ragger werde sich am Dienstag um 16 Uhr beim Hintereingang des Grazer Oberlandesgerichts einfinden - genau jenem Gericht, das in zweiter Instanz mit dem "Part of the Game"-Prozess gegen FPK-Chef Uwe Scheuch befasst ist. Ragger habe dort einen Termin beim Präsidenten.

Tatsächlich traf ein Fotograf den Landesrat pünktlich hinter dem Gericht an, was Ragger spontan zur Absage des Treffens veranlasste. Ragger versicherte jedoch: "Der Termin stand in keinem Zusammenhang mit dem Prozess gegen Uwe Scheuch". Auf die Frage, warum er dann abgesagt habe, sagte er:  "Ich wollte niemandem Anlass zu Spekulationen geben." Grund für den Termin seien jedenfalls unter anderem die hohen Kosten gewesen, die das Land Kärnten für Ausländer im Jugendwohlfahrtsbereich zu tragen habe. Seine Schlüsse: "Wegen News werden wir demnächst Kinder und Jugendliche abschieben müssen."

OLG bestätigt Termin

Ragger fühlt sich von "News" verfolgt und will nun im Parlament anfragen, ob er möglicherweise abgehört werde. "Ich frage mich, wie man zu dem Termin gekommen ist", so der FPK-Politiker.

Seitens des OLG wurde bestätigt, dass Ragger um einen Termin bei Präsident Manfred Scaria angesucht hatte. "Ein näheres Thema für das Gespräch wurde nicht bekanntgegeben", erklärte OLG-Sprecher Thomas Hofmann. Wegen der Zuständigkeit des OLG für die Justizverwaltung in Kärnten und der Steiermark, sei dem Gesprächswunsch "selbstverständlich" entsprochen worden.

Für Spekulationen sorgte auch die Tatsache, dass Ragger den Weg ins Gebäude über den Hintereingang gesucht hatte. Nur: "Die eigentliche Eingangshalle wird derzeit saniert, der Hintereingang ist der einzige öffentliche Zugang", so Hofmann. (red/APA, derStandard.at, 7.9.2011)