Paris - Wenn ein Baby tot zur Welt kommt oder in den ersten Lebensmonaten stirbt, haben die Eltern ein bis zu viermal höheres Risiko in den darauffolgenden zehn Jahren selbst zu sterben beziehungsweise ihren Partner zu verlieren, wie Wissenschafter der britischen Universität York in einer am Donnerstag veröffentlichten Untersuchung dokumentierten.
Vor allem Müttern, die ihr Neugeborenes verlieren, droht demnach ein früher Tod - während sie in England und Wales mit viermal höherer Wahrscheinlichkeit vorzeitig starben, war die Gefahr in Schottland sogar sechsmal höher. Nach 25 Jahren war die Wahrscheinlichkeit, selbst zu sterben, für die Mütter immerhin noch 50 Prozent höher als bei Eltern, deren Kind lebte.
Warum Eltern vergleichsweise öfter einen früher Tod sterben, wenn sie ihr Neugeborenes verloren haben, konnten die Forscher nicht eruieren. Die Wissenschaftler um Mairi Harper spekulieren jedoch, dass Alkoholmissbrauch eine Rolle spielen könnte oder aber Betroffene sich häufiger das Leben nehmen als Eltern, deren Kind lebt. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift "BMJ Supportive and Palliative Care" veröffentlicht. (APA)