Rom - Fiat-Chef Sergio Marchionne rückt jetzt auch zum Präsidenten des US-Partners Chrysler auf. Der Topmanager wurde vom Chrysler-Board zum neuen Präsidenten ernannt, nachdem er bereits das Amt des Geschäftsführers innehat. In den Chrysler-Aufsichtsrat sind zwei neue Direktoren, Leo W. Houle und John B. Lanaway eingestiegen.
Marchionnes Ernennung zum neuen Präsidenten bezeugt die zunehmende Rolle Fiats in dem Detroiter Konzern, an dem die Italiener eine 52-prozentige Beteiligung halten, berichteten italienische Medien. "Wir sind auf dem richtigen Weg, um dieses Unternehmen neu aufzubauen und es an die Stelle zurückzubringen, die es auf dem Autoweltmarkt verdient", kommentierte Marchionne.
Der Fiat-Chef hat zuletzt auch das Europa-Management umstrukturiert. Ein Team aus 28 Personen unter der Leitung des Managers Gianni Coda wird die Geschäfte von Fiat und Chrysler in Europa, Nahost und Afrika führen, teilte das Unternehmen mit. Andrea Formica, der erst im September 2010 von Toyota kam, werde durch seinen Vorgänger Lorenzo Sistino ersetzt. Hintergrund seien enttäuschende Absatzzahlen in Europa. Der Fiat-Absatz in Europa ist im ersten Halbjahr um rund 13 Prozent gesunken.
Fiat-Chef Sergio Marchionne denkt an eine gemeinsame Führung für den Turiner Konzern und den Partner Chrysler. Bald werde Fiat eine einzige Führung für beide Unternehmen bekanntgeben, erklärte Marchionne kürzlich. Marchionne wollte sich über eine mögliche Fusion mit dem Autobauer Chrysler nicht äußern.
Chrysler und sein Konkurrent General Motors (GM) hatten in der Wirtschaftskrise 2008 und 2009 Insolvenz angemeldet und Staatsgelder für den Neustart erhalten. Fiat war bereits 2009 bei Chrysler eingestiegen und hatte die Management-Verantwortung übernommen. (APA)