Wien - Neben Meister Red Bull Salzburg und Vizemeister KAC gelten die Vienna Capitals als dritter großer Titelfavorit der am Freitag (19.15) beginnenden Saison der Erste Bank Eishockey Liga. Das sehen auch die Caps so. Club-Präsident Hans Schmid erwartet sein Team erstmals seit dem Titelgewinn 2005 wieder im Finale, der neue Trainer Tommy Samuelsson setzt sich den Titel zum Ziel.
"Wenn man eine Mannschaft übernimmt, die in den vergangenen Jahren nur knapp das Finale verpasst hat, kann es nur das Ziel sein, das letzte Spiel zu gewinnen", erklärte Samuelsson. Der Schwede, der in der vergangenen Saison Färjestad zum Titel in seiner Heimat geführt hat, sieht sich dafür auch gerüstet.
Die Teilnahme an der European Trophy hat den Caps nicht nur einen guten Fan-Zuspruch (durchschnittlich 4.075 Zuschauer) gebracht, sondern auch viel Erfahrung auf sehr hohem Niveau. "Ich bin sehr zufrieden, wie man als Mannschaft aufgetreten ist. Sonst könnte man in Helsinki (Anm: beim finnischen Meister IFK) nicht gewinnen", sagte Samuelsson.
In der Transferzeit haben die Capitals mit Reinhard Divis Österreichs Top-Torhüter geholt und versucht, mehr Tiefe in den Kader zu bringen, um die erste Linie zu entlasten. Denn in der vergangenen Saison waren die Wiener in erster Linie vom Top-Sturm Benoit Gratton, Francois Fortier und Rafael Rotter, der produktivsten Linie der Liga, abhängig. Jonathan Ferland und der bisher noch nicht überzeugende Pat Kavanagh sollen die zweite Linie gefährlicher machen, jünge Österreicher wie Mario Fischer oder Taylor Holst die dritte und vierte Linie.
Und sie sollen Vorbild für weitere Talente sein, die heuer im Farmteam Silver Caps in der Nationalliga Erfahrung sammeln sollen. Dass guter Nachwuchs da ist, beweisen die Meistertitel in der U10, U11, U13 und U15. Der schwedische Experte Samuelsson stellt den heimischen Talenten jedenfalls ein gutes Zeugnis aus. "Vom Talent her sehe ich keinen Unterschied zu Schweden oder Finnland. Was fehlt sind Power und Kraft", sagte Samuelsson, der mit den jungen Spielern daran arbeiten will.
Mit UPC hat der Club, der nun offiziell UPC Vienna Capitals heißt, für drei Jahre einen Namenssponsor gewonnen. Im ersten Heimspiel am Sonntag gegen Linz soll auch der Zuschauerrekord fallen, der derzeit bei 4.700 Fans liegt. Die neue Halle soll Lust auf mehr machen. Um 40 Mio. Euro wurde die Halle in Kagran auf eine Kapazität von 7.000 Zuschauer erweitert und modernisiert. So gibt es nun 24 Logen, wovon schon über 20 verkauft worden sind, und einen Golden Club für bis zu 700 VIP-Gäste. Zudem wurde eine dritte Eisfläche errichtet.(APA)