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Die Österreicher seien beim Fleischkonsum mit 100 bis 120 Kilo pro Jahr ganz vorne.

Foto: APA/GUENTER R. ARTINGER

Linz - Das Land Oberösterreich hat eine Initiative für einen "Fleischfreitag" gestartet. "Es geht nicht um Zwang, sondern ums bewusste Genießen", erklärte Umweltlandesrat Rudi Anschober in einer Pressekonferenz in Linz. Als Kooperationspartner will er Restaurants, Gasthöfe oder Betriebsküchen gewinnen. Einen vorprogrammierten Konflikt mit der Landwirtschaft sieht er nicht.

100 kg Fleisch pro Person und Jahr

Die Österreicher seien beim Fleischkonsum mit 100 bis 120 Kilo pro Jahr ganz vorne, so Anschober, nur in Australien, Spanien und den USA werde mehr vertilgt. Dabei sei die Produktion tierischer Lebensmittel weltweit für rund 20 Prozent der klimaschädlichen Treibhausgase verantwortlich. Der jährliche Rindfleisch-Verbrauch eines Durchschnittsösterreichers entspreche einer 5.000-Kilometer-Autofahrt, rechnete der Landesrat vor.

Bewusster Fleisch-freier Tag

Anschober, der nach eigenen Angaben auch gerne von Zeit zu Zeit ein Schnitzel genießt, will mit der Aktion eine "Einladung" aussprechen, einen Tag pro Woche bewusst auf Fleisch zu verzichten. "Ich mache das seit zwei Jahren." Seine Bilanz: "Genießen geht mit vegetarischer Ernährung genau so gut." Gastronomiebetriebe, die sich beteiligen wollen, werden mit entsprechenden Werbemitteln ausgestattet und auf einer eigenen Website (http://www.fleischfrei-tag.at) beworben.

Einen Streit mit der Landwirtschaft erwartet Anschober nicht. "Es geht nicht darum, einen Markt zu schädigen. Aber wenn viele mitmachen, wird es vielleicht mit der Zeit zu Verschiebungen kommen." Zudem dürfe man auch bei Fleischverzicht Kriterien wie Regionalität und Saisonalität für einen klimaschonenden Einkauf nicht außer Acht lassen. (APA)