Graz/Tulln - Die steirische Leykam Let's Print Gruppe hat den Zuschlag für die Übernahme der insolventen Goldmann Druck AG und deren tschechischer Tochterfirma moraviapress a.s. erhalten. Das entschied der Gläubigerausschuss im Sanierungsverfahren. Wie Sanierungsverwalter Walter Anzböck am Donnerstag laut der Leykam-Aussendung weiter mitteilte, wird Let's Print den Standort Tulln mit 80 Beschäftigten weiter betreiben.

Die Verträge sollen nächste Woche unterschrieben werden. Der Zusammenschluss der Unternehmen stehe noch unter dem Vorbehalt der Prüfung der Bundeswettbewerbsbehörde.

Der Vorstandsvorsitzende der Let's Print Gruppe Michael Steinwidder, freute sich über den positiven Abschluss nach langwierigen Verhandlungen. Das sei für das Unternehmen ein wichtiger Schritt vor allem aufgrund des immer stärker werdenden internationalen Wettbewerbs im Bereiches Rollenoffsetdruck.

Die Sanierung der Goldmann-Standorte Tulln und Breclav "wird mit Sicherheit besonders für die Mitarbeiter ein harter Weg", hieß es in der Aussendung. Ein klares industrielles Konzept mit internationaler Ausrichtung sollte aber innerhalb der nächsten Monate realisierbar sein. Die österreichischen und ausländischen Kunden würden weiterhin vom Goldmann-Vertriebsteam betreut, könnten aber nun auf eine wesentlich größere Produktpalette zurückgreifen, betonte Steinwidder.

Die Tullner Großdruckerei, seit 2007 aufgrund des Preiskampfes in der Branche in wirtschaftlichen Schwierigkeiten, hatte Anfang Juli beim Landesgericht St. Pölten ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Nach damaligen Angaben des KSV 1870 betrug die Überschuldung rein rechnerisch 44,5 Mio. Euro. (APA)