Graz - Der Ersatz von Systemerhalter-Grundwehrdienern wird mehr kosten als das jetzige System. Sowohl Kaderpersonal als auch Lehrlinge oder Leiharbeiter verursachen mehr Kosten als Wehrpflichtige. Das sagte Streitkräftekommandant Günter Höfler. Diese Systemumstellung soll ja jetzt in Pilotversuchen erprobt werden.
Dass Grundwehrdiener nicht mehr als Systemerhalter (als Küchenpersonal oder Wachen) herangezogen werden, werde in den Streitkräften seit Jahren diskutiert und angestrebt, es scheitere aber immer an den finanziellen Rahmenbedingungen, so Höfler am Rande der ersten Kaderkonferenz in Graz diese Woche. Die jetzige Situation sei auch für die jungen Männer nicht attraktiv. Derzeit werden 60 Prozent der Grundwehrdiener als Systemerhalter eingesetzt.
Bundesheer muss 600 Mio. Euro bis 2014 sparen
Eine Umstellung würde allerdings etwas kosten, ob in der Küche oder bei der Wache. "Für die Umsetzung von Ideen brauchen wir auch die entsprechenden Mittel", so Höfler. Dabei müsse das Bundesheer im Zuge der anstehenden Budgetkonsolidierung jetzt schon einsparen und zwar 600 Mio. Euro bis 2014.
Danach gefragt, was das Militär am dringendsten braucht, sagte Höfler: "Eine Entscheidung darüber, wohin es mit dem Bundesheer gehen soll." Unabhängig vom Ausgang der aktuellen Diskussion über eine Abschaffung der Wehrpflicht, "brauchen wir mutige Reformschritte", so der Generalleutnant.
Als "unbefriedigend" bezeichnete Höfler auch die Situation bei der Miliz. Wenn man diese erhalte, wäre es sinnvoll, wenn man sie auch tatsächlich einsetze. Die Truppe selbst sei für Veränderungen bereit, betonte Höfler. "Für den großen Wurf brauchen wir aber die entsprechenden Rahmenbedingungen, sonst geht es nicht." (APA)