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Neun Diakone bei ihrer Priesterweihe am Boden liegend. Die Weihe erfolgt durch die Handauflegung des Erzbischofs und bei der Weihe anwesenden Priester. Laut "Spectra"-Umfrage soll dieser Ritus für ebenso Frauen möglich sein.

Foto: AP/Winfried Rothermel

Linz - Angesichts des Priestermangels würden es 54 Prozent der ÖsterreicherInnen begrüßen, wenn auch Frauen das Amt ausüben. Und: 60 Prozent sind dafür, dass Pfarrer heiraten dürfen. Das geht aus einer einer Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstituts "Spectra" zu den aktuellen Diskussionen in der katholischen Kirche hervor, deren Ergebnisse am Freitag veröffentlicht worden sind.

Spectra hat im Juli 1.036 repräsentativ für die Bevölkerung ab 15 Jahren ausgewählte Personen persönlich befragt. Dabei erklärten 83 Prozent, von der Diskussion um den Zölibat gehört oder gelesen zu haben. In einer vergleichbaren Erhebung aus dem Jahr 1992 waren es 78 Prozent. 63 Prozent sind der Meinung, dass die Kirche in der Frage eher gespalten ist und keine einheitliche Meinung vertritt.

60 Prozent treten dafür ein, dass Priester heiraten dürfen, 22 Prozent wollen das nicht. 61 Prozent der KatholikInnen sind für eine Heiratserlaubnis und 24 Prozent dagegen. Bei jenen Befragten, die sich selbst als engagierte KatholikInnen bezeichnen, liegen die Werte bei 59 bzw. 29 Prozent.

Frauen als Priesterinnen

Für die Meinungsforscher ist von besonderem Interesse, dass bereits jede/r zweite/r engagierte KatholikIn glaubt, dass der Zölibat veraltet und nicht mehr zeitgemäß ist. 1992 lag der Anteil bei lediglich 36 Prozent. Nur mehr 15 Prozent der engagierten KatholikInnen sind der Meinung, dass die katholische Kirche an ihren Grundsätzen prinzipiell nichts ändern sollte. Vor 19 Jahren waren es noch 25 Prozent.

54 Prozent der ÖsterreicherInnen fänden es gut, wenn Frauen zum Priesterberuf zugelassen werden. Unter den KatholikInnen sind es 55 Prozent, unter den engagierten KatholikInnen 51 Prozent und bei den Personen, die regelmäßig die Messe besuchen, nur 45 Prozent. (APA)