Alte Programme bleiben oft ein Computerleben lang auf der Festplatte gespeichert. Warum dies ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellt, erklärt Matthias Malcher von G Data.

Foto: G Data

Mit den Worten "Während ich so denk' und lenk'" beginnt Phil Waldeck jeden seiner Wanderbriefe. Doch manchmal denkt man sich auch nichts, etwa, wenn man ein altes Computerprogramm auf der Festplatte lässt, obwohl man es schon seit längerer Zeit nicht mehr nutzt. Dieses Verhalten bietet Cyber-Kriminellen eine ideale Angriffsfläche - ganz besonders, wenn es sich bei den Programmen um einen Browser oder Rich Media Applications handelt.

"Online-Kriminelle profitieren bei der Infektion von PCs zunehmend von nicht installierten Updates des Betriebssystems, Browsers und weiterer Software wie z.B. PDF-Leseprogrammen", erklärt Matthais Malcher, Countrymanager für Österreich und die Schweiz. "Gerade nicht geschlossene Sicherheitslücken liegen nach den Analysen der G Data SecurityLabs bei Cyberbanden voll im Trend. Die Täter nutzen dabei nicht nur aktuelle Sicherheitslücken. So hatten es beispielsweise im Juni dieses Jahres fünf von zehn Computerschädlinge auf Java-Sicherhetislücken abgesehen, für die Oracle bereits seit März 2010 ein Update anbietet."

Software-Oldies

"Jeder Nutzer sollte seinen Computer regelmäßig und umfassend entrümpeln", rät Matthias Malcher. "Sogenannte Software-Oldies, für die Hersteller keine Updates mehr anbieten, sollten dabei vom Computer entfernt und durch aktuelle Software ersetzt werden."

Doppelte und unbenutzte Dateien

Viele Anwender haben außerdem eine Flut von veralteten Daten auf ihrem Computer. Ein regelmäßiges Ausmisten hilft, die Leistungsfähigkeit des PCs zu steigern. Nutzer sollten dabei doppelte, veraltete und nicht mehr benötigte Dateien löschen. Beim Aufspüren von doppelten Dateien helfen Gratisprogramme, wie z.B. CloneSpy oder AntiTwin. Dateien, die gelöscht werden sollen, sollten mit Hilfe eines digitalen Shredders, wie er beispielsweise in G Data InternetSecurity 2012 integriert ist, restlos entfernt werden.

Beim Aufräumen sollten Nutzer auch den Ordner mit den temporären Dateien nicht vergessen. In diesem Windows-Verzeichnis befinden sich alle Dateien, die von Programmen zur zeitlich begrenzt genutzt werden müssen oder zwischengespeichert werden. Das Entfernen dieser Daten kann die Performance des Rechners erhöhen. Auch Browser-Cookies, der Verlauf und Webformulardateien sollten idealerweise nach jeder Internetsitzung gelöscht werden, da sie Daten vom Surfverhalten aufzeichnen. Eine Konfiguration für die automatische Entfernung kann in den Browser-Einstellungen vorgenommen werden. Einige Surf-Programme bieten auch einen privaten Modus an, in dem die meisten temporären Dateien nach der Sitzung automatisch gelöscht werden, bzw. erst gar nicht aufgezeichnet werden."

Anwender sollten nur mit einer aktivierten Firewall und am besten mit einem OS-Nutzerkonto mit eingeschränkten Nutzungsrechten im Internet surfen. Über die Systemsteuerung des Betriebssystems lassen sich Rechte und Nutzerkonten einfach verwalten. Im genutzten Web-Browser sollten außerdem keine Passwörter gespeichert werden, da Kriminelle diese bei einer erfolgreichen Infektion des Systems ausspähen können. Die Passwort-speichern-Funktion sollte also deaktiviert sein. Sollten schon Kennwörter gespeichert sein, sollten diese über die Einstellungen gelöscht werden.

Der Einsatz einer umfassenden und effektiven Sicherheitslösung beim Surfen ist obligatorisch. Auch diese sollte regelmäßig mit Hilfe von Programm- und Virensignaturupdates auf dem aktuellsten Stand gehalten werden. Die Verwendung von Security-Lösungen mit einem integrierten System-Tuning und Registry-Cleaning macht das System außerdem noch schneller und stabiler.

 Wer dann noch alle wichtigen Dateien und ein Abbild seines Systems als Backup ablegt, ist auf der sicheren Seite.