Bild nicht mehr verfügbar.
Im Juli blieben die Gäste aus, im August kamen dafür umso mehr in die Freibäder.
Wien - Der Badesommer 2011 hat den Betreibern sprichwörtlich "kalt-warm" gegeben. Zuerst der völlig verregnete, kalte Juli, dann ein überdurchschnittlich heißer August. Gravierende Einbußen dürfte es allerdings nirgends gegeben haben, vielerorts zeigte man sich über die Besucherzahlen durchaus angetan.
Zufriedene Bilanz zog man seitens der Stadtwerke für das Strandbad Bregenz mit 140.000 Gästen. Das Vorjahr habe statt der sonst 150.000 Jahres-Besucher lediglich 137.000 Eintritte gebracht, so gesehen sei die Saison 2011 passabel ausgefallen. Als "Totalausfall" sei der Juli zu werten, auch der Juni mit seinen verregneten Wochenenden machte den Betreibern keine Freude. Im Bad Felsenau in Frastanz (Bezirk Feldkirch) konnte man mit 33.000 Besuchern dagegen eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr verzeichnen. Im "Rheinauen"-Freibad in Hohenems werden sich bis zum Saisonende rund 107.000 Gäste abgekühlt haben - um 3.000 weniger als im schon eher schwachen Vorjahr. In einem Durchschnittssommer werden bis zu 130.000 Besucher gezählt.
In den Freibädern der Stadt Salzburg wurden bis einschließlich 5. September 290.000 Badegäste gezählt. Das ist das zweitbeste Ergebnis der vergangenen sechs Jahre, nur im Vorjahr passierten noch um 3.000 Wasserratten mehr die Drehkreuze. Zufriedenheit auch im Strandbad Mattsee (Flachgau): "Der August hat den verregneten Juni und Juli wett gemacht, wir liegen über dem Umsatz-Soll und über dem Vorjahresergebnis", freute sich Leiterin Barbara Lukanz. In Zell am See (Pinzgau) ist die Fremdenverkehrsgesellschaft, die drei Bäder betreibt - Dank des Augusts - mit einem blauen Auge davon gekommen. 80.000 Besucher wurden heuer gezählt, im Vorjahr waren es 84.000 und im langjährigen Schnitt 85.000 bis 87.000.
"Zum Guten gewendet"
Im Schnitt haben Oberösterreichs Freibäder etwa 90 Prozent des Vorjahres erreicht, so Gerhard Baumgartner von der Wirtschaftskammer (WKO). Durch zusammenhängend schöne Tage im August hätten sie den Großteil aufgeholt. "Alle Bäder, die eine Kombination mit überdachten oder Hallenbecken haben, waren im Innenbereich an den schlechten Tagen überlaufen", so Baumgartner. Der Bereichsleiter Bäder der Linz AG, Thomas Lettner, registrierte einen Besucherzuwachs von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. Verantwortlich dafür sei der August gewesen. Das Welldorado in Wels verzeichnete rund 80.000 Badegäste im Freibad und 31.000 im Hallenbad, das an Schlechtwetter-Tagen geöffnet wurde. Das seien im Außenbereich gleich viele, im überdachten etwas mehr als im Vorjahr (2010: 29.700), hieß es vonseiten der Stadt Wels.
In Niederösterreich wird das Ergebnis im noch bis Sonntag geöffneten Sommerbad in der Landeshauptstadt St. Pölten am Ende der Saison ähnlich wie im vergangenen Jahr aussehen, teilte das Rathaus auf Anfrage mit. Demnach wurden bis Ende August 52.239 Besucher gezählt, 2010 waren es insgesamt 53.000. Man sei "zufrieden". Stärkster Monat im Sommerbad war der August mit 15.600 Gästen. Nur einen "Trend" gab es auch aus Klosterneuburg, wo das in der Donau-Au gelegene Strandbad noch bis 15. September geöffnet ist: Dank der letzten zwei August-Wochen mit 2.500 bis 3.000 Besuchern täglich dürfte sich vieles noch "zum Guten gewendet haben", hieß es aus dem Rathaus.
Erfolgreiche Saison für Wiener Bäder
Die städtischen Bäder in Wien blicken auf eine erfolgreiche Saison zurück, wie ein Sprecher berichtete. Rund 2,6 Millionen Menschen sind bisher gezählt worden - um fast zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Das ist jedenfalls das viertbeste Ergebnis aller Zeiten. Sollten noch mindestens 42.000 Badegäste kommen, könnte sich sogar Platz drei ausgehen, hieß es. Die Wiener Freibäder haben noch bis 18. September geöffnet.
Doch noch die Kurve gekratzt haben nach einem schlechten Start auch die Bäder im Burgenland. Das Freibad in der Landeshauptstadt Eisenstadt konnte im August die Besucherzahlen des Vorjahres um 12,5 Prozent übertreffen und freute sich über 33.200 Badegäste. Ähnlich sah es auch im Seebad Breitenbrunn aus, das im Vergleich zum Jahr 2010 mit einem Plus von 15,2 Prozent und 23.600 Wasserratten positiv die Saison abschließen kann. Zufrieden zeigte sich dementsprechend auch Tourismuslandesrätin Michaela Resetar: "Obwohl zu Beginn des Sommers das Wetter nicht so schön war, können wir mit der Badesaison generell zufrieden sein. Im schönen August haben sich die Zahlen positiv geändert", erklärte die VP-Politikerin.
Blaues Auge in der Steiermark
In der Steiermark sprachen die Bäderbetreiber durchwegs von einem schlechten Juli, aber einen dafür umso besseren August: "Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen," meinte Josef "Baywatch-Pepi" Lorenz, Bademeister des Hietlbades im weststeirischen Deutschlandsberg am Freitag zur APA. Im obersteirischen Liezen, wo bereits seit Ende August geschlossen ist, habe man einen "starken Zuwachs" an Besuchern verzeichnet: Waren es in den Vorjahren rund 16.000 Badegäste, so seien 2011 mehr als 17.700 in das kühle Nass des Alpenbads gesprungen, erklärte Reinhold Binder von der Gebäudeverwaltung Liezen. In der Oststeiermark, im Hartberger Hallen- und Freibad sowie im Pöllauer Freibad, habe der August den schwachen Juli gerettet und so zu einem durchschnittlichen Jahr geführt.
In den Klagenfurter Strandbädern am Wörthersee ist im Sommer 2011 das Geschäft - nach dem Besucherminus von 15 Prozent im Vorjahr - wieder erfreulich gelaufen. "Die heurige Saison ist deutlich besser", sagte Gerald Knes, Leiter der Strandbäder der Stadtwerke Klagenfurt. Bisher sind 370.000 Badende in die drei stadtwerkeeigenen Bäder (Klagenfurt, Maiernigg und Loretto) gekommen. "Das ist ein Plus von 4,7 Prozent zum Vergleichszeitraum 2010", so Knes. "Die zweite Augusthälfte mit dem permanent schönen Wetter hat uns beim Aufholen in Sachen Besucherzahlen sehr geholfen. Trotz des schwachen Juli mit dem Minus von 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahr." (APA)