
Martin Nygaard, Jesús Gabán, "Das große Labyrinthbuch" . € 20,40 / 32 Seiten. Abentheuer-Verlag, Berlin 2011
Hans und Grete haben keine leichte Reise vor sich. Gemeinsam müssen sie an ausgehungerten Geiern vorbei, Skorpione und Schlangen umgehen und Wächtern "mit ihren frisch geschliffenen Schwertern" entgehen. Dass da der Weg gefährlich und mühsam ist, versteht sich von selbst.
Anders als in anderen Büchern ist die junge Leserschaft hier selbst gefordert, den beiden Kindern zu helfen. Alle Wege sind verschlungen, Labyrinthe eben. Martin Nygaard und Jesús Gabán haben Das große Labyrinthbuch geschrieben. Laut Verlag ist es konzipiert für Kinder ab dem sechsten Lebensjahr. Und die werden richtig gefordert. 12 Labyrinthe gilt es zu bestehen. Ein jedes ist auf einer Doppelseite ausgebreitet, daneben findet sich nur ein kleiner einführender Text.
Leicht sind die Irrwege nicht. Im Gegenteil: Eng und verschlungen sind sie, verwirren schnell in ihrer Gesamtsicht. Die lesenden Neugiernasen werden von den Autoren ganz schön gefordert. Die Scheu, in ein Buch zu schreiben, gehört abgelegt. Denn ohne vorsichtig gezeichnete Wege findet man imIrrwegdschungel nur schwer ans Ziel. Ein Radiergummi gehört daher wohl auch zur Grundausstattung. Andererseits: Es drängt niemand. Klappt es nicht beim ersten Versuch, heißt es einfach weitermachen. Außerdem sind die Autoren gnädig. Sie haben am Ende des Buches die Auflösungen mitgeliefert. (Peter Mayr, DER STANDARD, Album, 10.9.2011)