Wien - Die tschechisch-slowakische Finanzgruppe Penta, die (erfolglos) für den Mischkonzern A-Tec geboten hat, gibt sich noch nicht geschlagen. Penta wirft Firmenchef Mirko Kovats vor, die Aktionäre nicht korrekt über das von Penta gelegte Angebot zu informieren. Man betrachte den Verkauf erst als abgeschlossen, wenn der Treuhänder der Gläubigerseite, Matthias Schmidt, und die Hauptversammlung der Entscheidung des Aufsichtsrats zugestimmt hätten, sagte ein Penta-Sprecher am Freitag.

Penta habe von Schmidt, der dem Deal mit Contor Industries zustimmen muss, noch nichts gehört, sagte Penta-Sprecher Martin Danko. "Wir beobachten den Prozess und analysieren die Schritte, die wir unternehmen können. Spezifischer wollen wir derzeit nicht werden."

Auf Basis der Darstellung, die der A-Tec-Vorstand im Internet veröffentlicht hat, wirft Penta Kovats vor, das vom Vorstand (und Aufsichtsrat) abgelehnte Angebot falsch darzustellen: Kovats stelle nur das ursprüngliche Offert zu Beginn der Verhandlungen dar und ignoriere den Verhandlungsprozess bis Ende August völlig.

Ein Knackpunkt seien Bürgschaften gewesen, die Penta gefordert, aber nicht zugestanden bekommen habe, räumte der Sprecher ein. Penta hatte zwar eine Due Diligence gemacht, aber darauf bestanden, Bürgschaften/Garantien von "respektablen" natürlichen Personen oder Banken zu erhalten - für den Fall, dass noch operative oder juristische Risken auftauchen. Kovats habe dies zurückgewiesen und Ende August der Penta eine "völlig andere Struktur" des Deals vorgeschlagen.

Wie berichtet hatte der Aufsichtsrat am 4. September den Zuschlag der Contor Industries des früheren A-Tec-"Beraters" Thomas Schätti gegeben. Contor hat vor, die A-Tec zu zerlegen und weiterzuverkaufen. ATB soll an die chinesische Wolong vor, die Minerals & Mines Holding GmbH (Brixlegg) an den US-Investor Solstice International Investments gehen. (APA)