Marseille - Nach den politischen Umwälzungen in den arabischen Ländern wollen die G-8 die Region mit 38 Milliarden Dollar (27,5 Mrd. Euro) unterstützen. Das Geld werde Tunesien, Ägypten, Marokko und Jordanien zukommen, sagte der französische Finanzminister Francois Baroin am Samstag nach Beratungen der sieben führenden Industriestaaten und Russland (G-8) im südfranzösischen Marseille.
Auch dem libyschen Übergangsrat werde angeboten, an dem Programm teilzunehmen. Die Mittel sollten bis 2013 vergeben werden. Es handelt sich demnach um eine Ausweitung der Hilfen über 20 Milliarden Dollar, die die G-8 im Mai bereits Tunesien und Ägypten zugesichert hatten. Jetzt werden auch Marokko und Jordanien beteiligt.
Vor allem Kredite
Unter dem französischen Vorsitz hatten die G-8 im Mai im nordfranzösischen Deauville Hilfen für die Länder Nordafrikas und des Nahen Ostens beschlossen, die dort den demokratischen Wandel befördern sollen. Bedingung für die Unterstützung sind Reformen in Politik und Wirtschaft. Die Gelder werden vor allem in Form von Krediten vergeben.
Die Finanzchefs der G-8 berieten am Samstag im Anschluss an das G-7-Treffen vom Freitag, wo es vorrangig um die Lösung der weltweiten Wirtschaftsprobleme ging. (APA/Reuters)