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Der hohe Goldpreis macht die Suche in den österreichischen Alpen wieder interessant: Im Salzburger Lungau bei der alten Bergbau-Lagerstätte Rotgülden bei Muhr sichten Werner Paar, Professor für Lagerstätten-Mineralogie (li.), und sein Mitarbeiter Reinhard Wagner neue Bohrkerne.

Foto: APA/Gindl

Salzburg - Der hohe Goldpreis macht die Suche nach dem Edelmetall in den österreichischen Alpen wieder interessant. Im Salzburger Lungau führt die Firma Noricum Gold AT vorerst noch bis Oktober 2011 Probebohrungen durch. Ist das Ergebnis vielversprechend, dann wird über die Fortführung der Exploration in der alten Arsenlagerstätte Rotgülden bei Muhr ernsthaft nachgedacht.

"Der Motor, der hinter den Probebohrungen steht, ist der Goldpreis", sagt der Projektleiter, Universitätsprofessor Werner Paar. An die 1.900 Dollar (derzeit 1.375 Euro) kostet momentan eine Unze Gold (31,1 Gramm). Nach Meinung von Anlegerexperten könnte der Preis in nächster Zukunft sogar auf über 2.000 Dollar je Feinunze steigen. Das Goldvorkommen in den Alpen sei zwar nicht mit jenen in Kanada oder Südafrika vergleichbar, doch das Potenzial könnte durchaus lukrativ sein, meinte der Lagerstättengeologe.

Sechs, sieben Gramm pro Tonne

Bereits seit August wird in Muhr nach Gold "gegraben". In jedem der sechs Bohrlöcher wird bis maximal 300 Meter tief gebohrt. Die Hoffnung besteht, dass in Rotgülden, wo früher nur Arsen (bis 1921, Anm.) abgebaut wurde, sechs bis sieben Gramm Gold pro Tonne Erz erbohrt werden könnten.

"Das ist ein Parameter. Wir haben schon etwas gefunden, wir wissen aber noch nicht über den Metallgehalt Bescheid. Wir wünschen uns eine Million Unzen", erklärt Paar. "Wenn wir das nachweisen, müsste man zunächst mit der Gemeinde Muhr reden, ob ein derartiges Bergbauprojekt auch im Interesse der Gemeinde sein könnte, und welche Bedingungen daran geknüpft werden könnten."

UVP-Verfahren

Verlaufen die diesjährigen Bohrungen zufriedenstellend, soll das Bohrprogramm im nächsten Jahr fortgesetzt werden. Ende 2012 werde man Bescheid wissen, wie es weiter geht, sagt der Projektleiter. Wenn der Nachweis einer entsprechenden Menge an Golderzen positiv ist, wird eine Wirtschaftlichkeitsprüfung durchzuführen sein. "Jeder Bergbau wird aber letztlich an die Entscheidungen eines UVP-Verfahrens geknüpft sein."

Bis eine solche Entscheidung gefallen ist, werden noch einige Jahre vergehen, schätzt der Salzburger. Der Universitätsprofessor ist montangeologischer Berater der Firma Noricum Gold AT GmbH. Sie besitzt auch Bergrechte in der Goldeckgruppe im Drautal in Kärnten, in Schönberg in der Steiermark und in der Kliening westlich von Bad St. Leonhard in Kärnten, wo bereits Probebohrungen durchgeführt wurden. (APA)