London/Genf/Graz - Ein internationales Forscherkonsortium aus rund 200 Institutionen hat mehr als 20 neue Genvarianten entdeckt, die zu Bluthochdruck beitragen. Um den Risikofaktoren im Erbgut auf die Schliche zu kommen, waren die Daten von mehr als 200.000 Menschen in Europa verglichen und analysiert worden. An der Untersuchung waren auch Wissenschafter von der Abteilung für Neurologie der MedUni Graz beteiligt.

Am Wochenende wurden gleich 22 neue genetische Risikofaktoren für Hypertonie in zwei Studien in den Journalen "Nature" und "Nature Genetics" vom Forscherkonsortium, bestehend aus 346 Wissenschaftern, präsentiert. Einige der neu entdeckten Risikofaktoren waren schon von anderen Krankheiten bekannt. So tragen laut dem beteiligten Massachusetts General Hospital zwei Genmutationen zu erhöhtem Blutdruck bei, die auch die Krankheit Hämochromatose auslösen, bei der zu viel Eisen im Körper angehäuft wird.

Ein Vergleich zeigte außerdem, dass dieselben Genvarianten, die bei Europäern für hohen Blutdruck sorgen, oft auch bei betroffenen Menschen in Afrika und Asien zu finden sind. Je mehr von diesen Varianten ein Mensch hat, desto größer ist laut den Forschern sein Risiko, an Bluthochdruck oder an Herzkrankheiten zu leiden.

Hintergrund

Weltweit haben mehr als eine Milliarde Menschen einen hohen Blutdruck. Die Folge ist ein erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten oder Herzinfarkt. Beeinflusst wird der Blutdruck von diversen biologischen Faktoren und Umweltfaktoren wie Gewicht, körperliche Aktivität oder Salzkonsum. Bis zu einem gewissen Grad ist die Hypertonie aber auch von erblichen Faktoren abhängig. (APA/sda/red)