Sanaa/Kairo - Der bei einem Bombenanschlag verletzte und seitdem in Saudi-Arabien in Behandlung stehende jemenitische Präsident Ali Abdullah Saleh soll den Weg für eine Friedensinitiative der Golf-Staaten freigemacht haben. Saleh habe seinen Vizepräsidenten Abel Rabbo Mansur Hadi am Montag per Dekret autorisiert, eine Einigung auszuhandeln und an seiner Stelle zu unterschreiben, berichtete die staatliche jemenitischen Nachrichtenagentur Saba. In dem Konflikt hat Saleh aber bereits mehrfach auf Zeit gespielt.
Die jemenitische Opposition erklärte am Montag umgehend, ein Dialog sei erst möglich, wenn die Initiative unterschrieben sei. Die Initiative des Golf-Kooperationsrates (GCC) sieht einen geordneten Abgang Salehs von der Macht vor. Im Mai hatte Saleh allerdings drei Mal im letzten Moment die Unterschrift unter das Dokument verweigert. Saleh wurde Anfang Juni bei einem Bombenanschlag schwer verletzt, musste in Saudi-Arabien notoperiert werden und lässt sich seitdem dort behandeln.
Im Jemen demonstrierten seit Jänner hunderttausende Menschen für den Rücktritt des seit 33 Jahren autoritär herrschenden Präsidenten. Die bisher unbeugsame Haltung Salehs gilt jedoch nicht als einzige Hürde auf dem Weg zu einem Neuanfang in dem armen Land. Die oppositionellen Kräfte haben sich bisher nicht zusammenraufen können. Im Süden nutzen Al-Kaida-Terroristen das aktuelle Machtvakuum aus, um größere Gebiete unter ihre Kontrolle zu bringen. (APA)