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Kärntens Landeshauptmann Dörfler in ORF Kärnten.

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Karin Bernhard.

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Wien - Was andere lieber still tun, posaunt der blaue Landeshauptmann Gerhard Dörfler in die Welt: Er habe sich mit ORF-Chef Alexander Wrabetz "endgültig auf eine neue Führung des ORF-Landesstudios geeignet", vermutlich meinte der Landespressedienst geeinigt. Karin Bernhard von "Kärnten heute", die das BZÖ als seinen Wunsch reklamiert, führe künftig den ORF Kärnten.

Das Gesetz sieht das anders: Der ORF-General schlägt Kandidaten vor, Landeshauptmann oder -frau können Stellung nehmen, bestellt werden Landesdirektoren (Donnerstag) vom Stiftungsrat, laut Gesetz 35 unabhängigen, für ihre Entscheidungen haftenden Menschen. "Das ORF-Gesetz wird ignoriert", protestierte der Redakteursrat Richtung Kärnten.

Länderstimmen

Je einen Stiftungsrat entsenden die Landesregierungen. Damit sie ihre Wunschdirektoren bekommen, fordern ORF-Generäle bei ihrer Wahl die Länderstimme. Als Tiroler Stiftungsrat stimmte etwa der ehemalige VP-Manager Helmut Krieghofer für Wrabetz, nun soll Krieghofer als ORF-Direktor das Landesstudio Tirol führen.

Krieghofer erklärte gerade der "Tiroler Tageszeitung": "Ich habe mich in den letzten Jahren niemals zu politischen Themen geäußert". Dieselbe Tiroler Tageszeitung zitierte Krieghofer am 20. Mai 2011 als Teilnehmer des Parteitags zur Wahl Michael Spindeleggers: "Wichtig ist, dass alle in der ÖVP wieder an einem Strang ziehen. Der neue Parteichef hat deshalb in seiner Rede eine Klammerfunktion übernommen."

Für Salzburg gilt der rote Betriebsrat des ORF Oberösterreich, Roland Brunhofer, als Fixstarter.

Vorarlberg

Nur die ORF-Direktion Vorarlberg schien Dienstag politisch-praktisch offen: Wolfgang Burtscher (63) will nicht zur Halbzeit in Pension. Als Favorit gilt nun Moderator Markus Klement. Raphaela Stefandl, Marion Flatz, Matthias Neustädter aus dem Studio und Korrespondent Hanno Settele bewarben sich auch.

Der ORF sammelt im Gegenzug Wünsche: Der Kommunikationssenat untersagte ihm das Portal debatte.orf.at. Eine Gesetzesnovelle solle es erlauben, Sendungen 30 statt sieben Tage in der TV-Thek und Werbung für ORF 3. Gebühren von allen Haushalten und mehr Werbung forderte Wrabetz in seiner Bewerbung. (fid, jub/DER STANDARD; Printausgabe, 14.9.2011)