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Die Unglücksstelle in Buenos Aires
Buenos Aires - Die Opferzahl bei dem schweren Zugsunglück in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires hat sich auf mindestens elf Menschen erhöht, weitere 212 wurden verletzt. Neun Leichen wurden am Unfallort geborgen. Darunter war ein Baby. Zwei Verletzte starben Stunden später im Krankenhaus.
Verkehrsminister Juan Pablo Schiavi sagte, fast alle Todesopfer seien Insassen des Autobusses gewesen, auch der Busfahrer sei ums Leben gekommen. Unter den Verletzten seien zahlreiche Menschen, die auf dem Bahnsteig auf ihren Zug gewartet hatten, sagte der Chef des Feuerwehreinsatzes.
Signal missachtet
Nach Angaben eines Sprechers der Bahngesellschaft Trenes de Buenos Aires, Gustavo Gago, kollidierte ein vom Bahnhof Flores abfahrender Zug der Linie Sarmiento mit dem Bus und drückte ihn gegen einen Bahnsteig. Der Zug entgleiste und kippte auf die Seite, woraufhin ein entgegenkommender Zug auf die liegenden Waggons auffuhr.
Laut Gago missachtete der Busfahrer ein Signal an einem Bahnübergang und passierte diesen trotz bereits heruntergelassener Schranken. Die Polizei bestätigte diese Angaben zunächst nicht. Verkehrsminister Schiavi zufolge konnten die Rettungskräfte viele Menschen im Bus, in den Zügen und an den Bahnsteigen retten, darunter ein zweijähriges Kind.
Immer wieder schwere Unfälle
"Ich habe einen ohrenbetäubenden Lärm gehört, dann habe ich den vom Zug eingekeilten Bus gesehen", sagte ein Zeitungsverkäufer der Nachrichtenagentur AFP. "Die Menschen sind voller Angst aus den Waggons gekommen. Sie sind in alle Richtungen gerannt."
Im Februar waren vier Menschen ums Leben gekommen und 120 verletzt worden, als zwei Züge in Junín 230 Kilometer nördlich von Buenos Aires zusammengestoßen waren. Im März 2008 starben 18 Menschen, als ein Zug in der Stadt Dolores 212 Kilometer südlich der Hauptstadt auf einen Reisebus aufprallte. Das schwerste Zugsunglück in der Geschichte des südamerikanischen Landes ereignete sich 1970. Damals starben in einem Vorort von Buenos Aires 200 Menschen. (APA)