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Gute Aussichten für Zusatzpensionisten? Derzeit wohl eher nicht...
Wien - Der seit Anfang August an den Börsen beschleunigte Kursrutsch dürfte den heimischen Pensionskassen ein tiefrotes zweites Halbjahr bescheren und die Veranlagungsperformance noch stärker unter Druck bringen. In den ersten August-Wochen wurden an allen Börsen starke Kurseinbrüche verzeichnet, die die Jahresentwicklung aller großen Aktienindizes in die Verlustzone rutschen ließen, heißt es in dem seit Dienstag vorliegenden Halbjahresbericht der Finanzmarktaufsicht (FMA) zu den Pensionskassen. Allerdings sind die Aktienkurse seit damals durch die Verschärfung der Euro-Schuldenkrise noch weiter abgesackt. So stand der ATX Ende Juni 4,7 Prozent tiefer als zu Jahresbeginn, bis 9. August wuchs der Verlust auf 26,3 Prozent - heute Mittag war es bereits ein Minus von über 33 Prozent.
30,5 Prozent des verwalteten Vermögens der Pensionskassen steckte Ende Juni in Aktien, Ende März waren es 30,8 Prozent gewesen. An erster Stelle liegen Staatsanleihen und Anleihen mit Haftung von Staaten oder Teilstaaten mit zusammen 33,6 Prozent gegenüber 29,8 Prozent Ende März. An dritter Stelle folgen Corporate Bonds mit 17,5 Prozent, danach Bankeinlagen mit 7,3 (9,6) Prozent.
Minus auch im zweiten Quartal
Im zweiten Quartal lag die Performance der Pensionskassen im Schnitt bei -0,5 Prozent, nach -0,7 Prozent im 1. Quartal. Zusammen ergibt dies eine Gesamtperformance von -1,2 Prozent im 1. Halbjahr, so die FMA. Veranlagungs- und Risikogemeinschaften (VRG) mit geringeren Aktienanteilen wiesen im Halbjahr tendenziell bessere Performance auf: VRG mit einer "defensiven" und "konservativen" Veranlagung (durchschnittlich 10,3 bzw. 24,2 Prozent Aktienanteil) erzielten laut FMA zumindest einen Werterhalt des Vermögens.
Das verwaltete Vermögen der Kassen lag Ende Juni bei 14,9 Mrd. Euro, etwa gleich wie im Vorquartal. Dabei sank es bei den überbetrieblichen Kassen um 0,25 Prozent auf 13,07 Mrd. Euro und wuchs bei den betrieblichen Kassen um 0,10 Prozent auf 1,789 Mrd. Euro. Die Zahl der Anwartschafts- und Leistungsberechtigten erhöhte sich im Quartalsabstand um 0,52 Prozent. Ende Juni wurden 780.607 Menschen im Pensionskassensystem geführt, 68.296 Personen (8,8 Prozent) davon beziehen schon eine Pensionsleistung aus dieser betrieblichen Altersvorsorge. (APA)