Berlin - Heller Hautkrebs ist in Europa rund 30 Prozent häufiger als bisher angenommen. Das geht aus ersten Auswertungen der seit 2008 laufenden "Epiderm"-Studie in neun europäischen Ländern hervor, die in Berlin präsentiert wurden. Die Tendenz sei steigend.
Heller Hautkrebs zehn mal häufiger
Zwar ist Heller Hautkrebs (Basaliome, Spinaliome) weniger gefährlich und besser behandelbar als Schwarzer Hautkrebs (Melanom), aber er ist rund zehn Mal häufiger und wenig bekannt. "Die Belastungen für die Patienten und das Gesundheitssystem wurden bisher aufgrund der unzureichenden Datenlage massiv unterschätzt", sagte der Leiter der Europäischen Hautkrebsstiftung, Eggert Stockfleth, zum 1. Europäischen Tag des Hellen Hautkrebses am 13. September.
Zuwächse bei Nordeuropäern
Der Blick auf Europa zeigt: Vor allem in Skandinavien häufen sich die Hautkrebsfälle, Dänemark hat die höchste Rate an Schwarzem Hautkrebs (Malignes Melanom). Stockfleth: "Die Skandinavier gehen häufig auf die Sonnenbank und verbringen viel Urlaubszeit im Süden" - trotz überwiegend heller und sonnenempfindlicher Haut.
Auch die Disziplin, sich mit Sonnenschutzmittel einzucremen, sei bei den Schweden schlecht, ergänzte Christian Surber (Uni Basel). Mehr als zwei Drittel der Schweden nutzen diese Mittel höchstens sporadisch ein, nur knapp acht Prozent tun es konsequent. Aber auch in anderen Ländern werde immer noch zu sparsam und zu selten eingecremt. "Dabei ist klar: Ein hoher Lichtschutzfaktor bringt auch eindeutig höheren Schutz. Und auf das persönliche UV-Konto wird ein Leben lang eingezahlt", so der Fachmann. (APA)