Wien - Wenn ab Freitag Wirtschaftskammerpräsident Leitl (in Vertretung des Unternehmers Alexander Maculan) und der Industrielle Franz Mayr-Melnhof vor Gericht um eine Provisionszahlung streiten, gehen die Vorstellungen sehr weit auseinander. Maculan fordert 4,8 Mio. Euro für die Einfädlung eines Geschäfts in Russland. Mayr Melnhof bietet 3.600 Euro, schreibt die "Kleine Zeitung".
Als Basis nimmt Mayr-Melnhof nicht die gesamte Investitionssumme, sondern offenbar nur den Wert eines angekauften Waldes in Höhe von 210.000 Euro. Dabei war Mayr-Melnhof ursprünglich davon ausgegangen, dass sein angeheirateter Onkel Alexander Maculan unentgeltlich seine Dienste zur Verfügung gestellt habe. Diese Ansicht wurde aber in einem ersten Prozess, der bis zum Obersten Gerichtshof ging, verworfen.
Maculans Anwalt Felix Michael Klement betonte nun laut "Kleine Zeitung", dass Maculan ab 2000 in Russland jene Geschäftsidee entwickelt habe, die von Mayr-Melnhof umgesetzt wurde. Deshalb stehe Maculan jedenfalls eine Vermittlungsprovision zu. Es geht um ein Sägewerk in der Nähe von St. Petersburg, das gemeinsam mit der russischen Gruppe LSR errichtet wurde. Allerdings räumt auch Klement ein, dass der Einsatz Maculans "eine genuin unternehmerische Leistung" war und "für so etwas gibt es im Wirtschaftsleben keine Tarifordnung". (APA)