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Opt-out für Googles Lokalisierung über WLAN-Router.
Google hat sich daran gemacht, die Konfrontation mit der Datenschutz-Regulierungsbehörde der EU zu entschärfen. Besitzer von WLAN-Routern bekommen die Möglichkeit, bei ihren Geräten die Registrierung des Internetkonzerns, mit der User lokalisiert werden, zu deaktivieren. Dies gab Google am Dienstag bekannt.
Tethering
Gegenüber Cnet hatte Google erklärt: "Wir sammeln öffentlich gesendete MAC-Adressen von WLAN-Zugangspunkten. Wenn ein Nutzer das drahtlose Tethering bei seinem Mobilgerät aktiviert hat, wird dieses Gerät zu einem WLAN-Zugangspunkt und so kann die MAC-Adresse eines solchen Geräts in die Datenbank aufgenommen werden." Mit Tethering ist das Handy über das Mobilfunknetz online und ermöglicht über WLAN angeschlossenen Geräten wie Laptops Zugriff auf diese Verbindung.
Verstoß gegen EU-Recht
Vier Monate sind inzwischen vergangen, seitdem die Europäische Datenschutzbehörde vor der unautorisierten Nutzung der über WLAN-Router gesendeten Daten gewarnt hatte. Es handle sich dabei um einen Verstoß gegen das EU-Recht. Googles plant seine Änderung, motiviert durch die strengen Europäischen Datenschutzregeln, weltweit anzubieten. "Auf Anfrage mehrerer Europäischer Datenschutzorganisationen richten wir ein Opt-out-Service ein, womit Nutzer selbst entscheiden können, ob ihre Geräte vom Google Location Services erfasst werden", so der Datenschutz-Berater von Google Peter Fleischer in einem Blogeintrag. Google plant das Opt-out-System im kommenden Herbst vorzustellen.
Debatte aufgerollt
Die Debatte zur Speicherung von Daten und WLAN-MAC-Adressen wurde in diesem Jahr wieder neu aufgerollt. Der Grund: Eine Ermittlung deutscher und französischer Behörden gegen Apple und das von Forschern aufgedeckte "iPhone-Tracking" - welches im Übrigen gar keines war, sondern versehentliche Orts-Erfassung, so das Argument des iPhone-Produzenten.
Folgen
Falls viele Besitzer von WLAN-Routern die Opt-out-Funktion zu nutzen, könnte es zu zweierlei Folgen kommen. Einerseits bekommen künftig Nutzer von Android-Smartphones nicht so leicht einen Fix für ihre Locations und andererseits wird Google in seinen Möglichkeiten für Location-based Werbung beschnitten. (Eva Zelechowski, derStandard.at, 14.09.2011)