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Hans Peter Hurka: Viele Gläubige leiden.

Foto: APA/Pfarrhofer

Wien/Linz - Die kirchlichen Reformbewegungen rücken zusammen und erhöhen den Druck auf die Kirchenobrigkeit. Bei einer Veranstaltung der Plattform "Wir sind Kirche" am Mittwoch in Linz, zu der auch Vertreter der Pfarrer- und der Laieninitiative geladen waren, habe man beschlossen, enger zusammenzuarbeiten, sagte Hans Peter Hurka, Vorsitzender von "Wir sind Kirche", im Gespräch mit der APA.

Weiters verlangen die Reformbewegungen, dass die Bischöfe in Dialog mit den Gläubigen treten. Andernfalls werden die Gläubigen "eigenverantwortlich ihr Leben in der Kirche entfalten" und "sich aus der eigenen Verantwortung heraus Freiheiten herausnehmen".

Menschen "leiden" unter System

Die Menschen - ob Geschiedene, Homosexuelle oder Frauen - würden unter dem System "leiden", so Hurka. "Um dieses Leid einzudämmen, sind Handlungen aus dem Gewissen der Gläubigen heraus notwendig." Man erwarte sich von den Bischöfen spätestens bis zur nächsten Vollversammlung der Bischofskonferenz im November "deutliche Signale in Richtung Umsetzung" der geforderten Reformen. Man verhandle nicht mehr über die Forderungen, denn diese seien bereits anerkannt, sondern wolle Signale zur Umsetzung.

"Es liegt in der Verantwortung der Bischöfe, einen Dialog einzuleiten und zu moderieren, der zu einer versöhnten Verschiedenheit führt. Wenn sie diese Verantwortung nicht wahrnehmen, schweigen oder nichts tun, wäre das unverantwortlich", so Hurka. Dann würden sie der Kirchen eine großen Schaden zufügen. (APA)