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Grafik: APA

Wien - Die Teuerung hat sich in Österreich im vergangenen Monat nur leicht abgeschwächt. Die Inflationsrate sank im August auf 3,4 Prozent, im Juli hatte sie 3,5 Prozent betragen. Grund für den Rückgang ist laut Statistik Austria eine moderatere Preisentwicklung bei Nahrungsmitteln, die sich lediglich um 3,2 Prozent verteuerten.

Hauptpreistreiber blieben Mineralölprodukte mit 17 Prozent Preisanstieg im Jahresabstand - ohne sie hätte die Inflationsrate im August lediglich 2,6 Prozent betragen, so die Statistik Austria am Donnerstag. Die für die Eurozone ermittelte Harmonisierte Inflationsrate (HVPI) Österreichs lag im August bei 3,7 Prozent, nach 3,8 Prozent im Juli. Die Teuerungsrate des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH) betrug im August 3,5 (3,6) Prozent.

In Eurozone blieb sie bei stabilen 2,5 Prozent

Die jährliche Teuerungsrate in der Eurozone ist im August unverändert gegenüber Juli bei 2,5 Prozent geblieben. Wie das EU-Statistikamt Eurostat am Donnerstag mitteilte, lag auch die Inflationsrate in der EU im August unverändert gegenüber dem Vormonat bei 2,9 Prozent. Die niedrigsten Raten verzeichneten Irland (1,0 Prozent), Slowenien (1,2 Prozent) und Griechenland (1,4 Prozent). Am höchsten war die Teuerungsrate in Estland (5,6 Prozent), Lettland (4,6 Prozent) und in Großbritannien (4,5 Prozent). Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht bei Raten von bis zu zwei Prozent die Preisstabilität im gemeinsamen Währungsgebiet gewahrt.

Typischer Wocheneinkauf wurde stark teurer

Der typische wöchentliche Einkauf - der sogenannte Miniwarenkorb, der neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält - hat sich auch im August um 6,9 Prozent im Jahresabstand verteuert. Der Mikrowarenkorb dagegen, der vor allem Lebensmittel enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, kam im August "nur" noch um 3,3 Prozent teurer, nach noch 3,9 Prozent im Juli.

Hauptpreistreiber im Jahresabstand war nach Angaben der Statistik Austria von Donnerstag die Ausgabengruppe "Verkehr", die im Schnitt um 5,7 Prozent teurer wurde und den Verbraucherpreisindex (VPI) damit rein rechnerisch um 0,81 Prozentpunkte nach oben zog. Verantwortlich dafür waren vor allem die binnen Jahresfrist um 17 Prozent höheren Spritpreise, wobei sich Diesel sogar um 19 Prozent verteuerte.

"Wohnung, Wasser und Energie" kostete im August im 12-Monats-Vergleich um 3,3 Prozent mehr und zog den VPI 0,64 Prozentpunkte nach oben. Vor allem Haushaltsenergie wurde teurer, insgesamt um 5,5 Prozent, darunter Heizöl um 18 Prozent und Gas um 10 Prozent; Strom kostete aber ebenso viel wie vor einem Jahr. Die Wohnungsinstandhaltung kam im Schnitt um 3,4 Prozent teurer, die Wohnungsmieten stiegen um 3,5 Prozent.

"Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" kosteten 4,0 Prozent mehr (+0,49 Prozentpunkte Einfluss auf den VPI). Nahrungsmittel allein verteuerten sich um lediglich 3,2 Prozent, schwächer als der gesamte VPI - als Preisdämpfer wirkten hier Gemüse (-4 Prozent) und Obst (+3 Prozent). Getreideerzeugnisse, Fleisch und Fleischwaren sowie Molkereiprodukte und Eier verteuerten sich dagegen um je zirka 4 Prozent. Kaffee kostete 30 Prozent mehr, wodurch sich insgesamt die alkoholfreien Getränke um durchschnittlich 11,7 Prozent verteuerten.

Der Bereich "Restaurants und Hotels" verteuerte sich im Schnitt um 4,8 Prozent im Jahresabstand, darunter vor allem Beherbergungsdienstleistungen (+9,3 Prozent). "Freizeit und Kultur" kamen um 2,7 Prozent teurer, vor allem wegen der um 12,1 Prozent teureren Pauschalreisen.

Im Monatsabstand erhöhte sich das Preisniveau in Österreich um 0,1 Prozent - vor allem angetrieben durch 2,2-prozentige Verteuerungen der Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe", bedingt durch den Wechsel auf die aktuelle Herbstkollektion. "Freizeit und Kultur" kam im Monatsabstand um 0,5 Prozent billiger, hier sanken auch die Preise der Pauschalreisen (-2,0 Prozent).

Pensionisten mussten für Gesundheit mehr ausgeben

Dass der Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH) im August mit +3,5 Prozent erneut leicht über dem VPI-Anstieg von 3,4 Prozent lag, war laut Statistik Austria überwiegend auf Teuerungen bei Spitals- und Sozialschutzdienstleistungen sowie Heizöl, Nahrungsmitteln und der Wohnungsinstandhaltung zurückzuführen, die im PIPH jeweils höher gewichtet sind. Umgekehrt schlugen Preisanstieg bei Sprit, "Restaurants und Hotels" sowie bei Pauschalreisen weniger durch.

Zum kräftigeren Anstieg des Harmonisierten Preisindex (HVPI) von 3,7 Prozent im Vergleich zum nationalen VPI trugen primär die deutlichen Teuerungen bei "Restaurants und Hotels" sowie Flugtickets und Sprit bei, mit jeweils höheren Gewichtsanteilen im HVPI. Dämpfend auf den HVPI wirkten dagegen Ausgaben für Wohnungsinstandhaltung und Versicherungsdienstleistungen, da hier die Gewichte im HVPI geringer sind. (APA)