Auf der Karte zeigt die App "Sprit-Spar" Nutzern den Weg zur günstigsten Tankstelle.

Foto: Sprit-Spar

Die App "Spritpreis Austria" spuckt die näheste Tankstelle, den Preis und die Ersparnis aus.

Foto: Spritpreis Austria

Seit Mitte August ist der Spritpreisrechner des Wirtschaftsministeriums und der Regulierungsbehörde E-Control in Betrieb. Neben einem missglückten Start - die Website stürzte nach einem heftigen Useransturm ab - wurden auch fehlende Schnittstellen kritisiert und funktionale Probleme wie, dass die Seite auf Anfrage nicht die billigste Tankstelle lieferte. Lösungspotenzial biete demnach Open Data: Würden Daten frei zur Verfügung gestellt, können Anwendungen verbessert und Anlaufschwierigkeiten verhindert werden.

Keine kommerzielle Nutzung

Über spritpreisrechner.at können Verbraucher die zehn nächstgelegenen Tankstellen samt Preisen der günstigsten fünf abrufen, die auf einer Karte angezeigt werden. Die Daten kommen vom Spritpreisrechner. Zur Angabe der Quelle ist der Entwickler verpflichtet und eine Zwischenspeicherung der Daten verstieße gegen das Urheberrecht. Bei Spritpreis Austria handelt es sich allerdings um eine Gratis-App und die Daten sind öffentlich zugänglich.

Optimierung für Smartphones

Auf die Daten kann derzeit nur über die Website zugegriffen werden, wobei es den Bemühungen zahlreicher Entwickler zu verdanken ist, dass die Daten auch als Smartphone-App optimiert werden. Mit "Spritpreis Austria" präsentierte Robert Köberl eine Android-App, im iTunes-Store ist "Sprit-Spar" von Entwickler Dominik Rockenschaub (SICOnet) für iPhone, iPod touch und iPad erhältlich.

Fehlerhafte Planung des Portals

Den Grund für die Startpannen von Spritpreis Austria sieht Rockenschaub in einer fehlerhaften Planung und Funktionalität des Portals. "Man hat nicht bedacht, wie viele Nutzer darauf zugreifen würden, was die Seite zum Absturz brachte. Außerdem ist sie optisch eine Katastrophe und nicht funktional", sagt der Entwickler. Mit seiner mobilen iOS App will er eine Lösung gebaut haben, die, wie er sagt, "geschickter und praktischer funktioniert".

Bug-Fixes

Das erste Update wurde von Apple soeben freigegeben. "Neben einigen Bugs wurde auch die Kompatibilität gefixt. Man kann außerdem die Ersparnis auf 50 Liter ausrechnen", so Rockenschaub. Die nächste Aktualisierung ist bereits an den iPhone-Hersteller geschickt.

Standardformular für App-Entwickler

Wer es Köberl und Rockenschaub gleichtun möchte und sich fragt, wie er seine App-Idee an die E-Control herantragen kann, "kann sich jederzeit bei uns melden", sagt Johannes Mayer, Leiter der Volkswirtschaftsabteilung bei der E-Control. "Wir arbeiten derzeit an einer Registrierung für App-Entwickler. Ein Standard-Formular soll dann mehr Ordnung und Übersicht für Kunden bringen. Für eine Zusammenarbeit mit der E-Control muss weiterhin gewährleistet werden, dass die App kostenlos ist und die Daten unverfälscht bleiben", so Mayer. In etwa zwei Wochen soll das Entwickler-Service fertig werden. (Eva Zelechowski, derStandard.at, 14.09.2011)