Breslau - Die geplante Fusion der Deutschen Börse mit der Nyse Euronext zum weltgrößten Marktbetreiber bereitet der EU-Kommission weiter Kopfzerbrechen. Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia fürchtet eine zu starke Marktmacht der neuen Riesenbörse, wie er am Donnerstag bei einer Finanzkonferenz im polnischen Breslau sagte. "In diesem speziellen Fall machen wir uns Sorgen, dass ein sehr großer Mitspieler die Derivate-Märkte in Europa monopolisieren könnte", sagte Almunia. Die EU werde keine Fusion akzeptieren, die den Marktzugang oder die Flexibilität der Nutzer begrenzen würde.
Deutsche Börse und Nyse Euronext wollen zusammen den weltgrößten Börsenkonzern schmieden. Im immer härter werdenden Kampf um Marktanteile und Margen hat ein Börsenriese bessere Chancen, lautet ihr Kalkül. Die EU-Kommission will bis zum 13. Dezember bekanntgeben, ob und unter welchen Bedingungen sie den Zusammenschluss zulässt. Offen ist, ob sie die Abgabe von Geschäftsbereichen fordert. (APA)