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Zechner: "Qualität braucht Quote und Quote braucht Qualität."

Foto: APA/Jaeger

Wien - "Bitte, wann können wir loslegen?" Kathi Zechner kann gleich nach ihrer Bestellung zur Fernsehdirektorin. Vor der ersten Pressekonferenz traf sie ihre Hauptabteilungsleiter, alle kennt sie als ORF-Programmdirektorin von 1994 bis 2002 und als Intendantin der Vereinigten Bühnen ab 2004. 2012 legt sie offiziell wieder im ORF los mit dem Motto: "Fernsehen ist Knochenarbeit."

Formal ist Zechner auch für die Information zuständig. Will sie sich da täglich einmischen? "Ich will mich überall einmischen im Sinne von einbringen", sagt sie.

In welche Richtung will sie "Gas geben", fragte der STANDARD. Fiktionale österreichische Programme nennt Zechner da: Serien, Filme, Dokus. Prüfen und optimieren will sie "jeden Sendeplatz, jedes Format", insbesondere in ORF 1. Wobei: "Es gibt keinen öffentlich-rechtlichen Sender, der sich so intensiv und so zielorientiert an einem jungen Publikum orientiert." Zechner kennt die Fragen, die sie hier erwarten, ihre Definition öffentlich-rechtlichen Programms liefert sie ungefragt: "Qualität braucht Quote, Quotenprogramme brauchen Qualität." So klingt es seit Gerhard Zeiler, der Zechner 1994 zur Direktorin machte und den Zechner 2012 wieder als ORF-Generaldirektor sehen wollte. Nun ließ sie sich von General Alexander Wrabetz ins Team holen zu Richard Grasl (Finanzen), Karl Amon (Radio) und Technikdirektor Michael Götzhaber.

Götzhaber dankt gleich mit Neutralität in der Frage des künftigen ORF-Standorts. Das Gros der Betriebsräte ist gegen die Übersiedlung. Wrabetz will in der Entscheidung zwischen Küniglberg, Funkhaus und St. Marx "alle" - da korrigiert er - "die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mitnehmen". Bis Dezember wird diese Frage ernst. Der Stiftungsrat richtete eine Arbeitsgruppe mit Betriebsräten ein. (fid/DER STANDARD, Printausgabe, 16.9.2011)