
Ein Tag der Literatur: Ab 16 Uhr wird im Lesezelt beim Burgtheater 24 Stunden gelesen.
In der Kunsthalle erfolgt parallel zum Lesefest die Präsentation des neuen Romans von Sabine Gruber.
Wien - Totgesagte leben eben länger. Zum zwanzigsten Mal schon startet am Freitag um 16 Uhr das 24-stündige Lesefest "Rund um die Burg". Und zwar mit einer Lesung von Michael Köhlmeier. Mehr als 50 Autoren und Autorinnen werden anschließend im Halbstundentakt, moderiert von Gerhard Ruiss und Isabella Krasnitzer, im Lesezelt zwischen Burgtheater und Café Landtmann ihre neuen Büchern zu Gehör bringen.
Viele, deren Namen und Bücher heuer die Feuilletonseiten füllten, sind beim Lesemarathon mit von der Partie. So lesen etwa Stermann & Grissemann (Freitag 20 Uhr), Peter Rosei oder Josef Winkler und Maja Haderlap (Samstag, 8.00 bzw. 8.30 Uhr). Krimifans sei der nächtliche Schwerpunkt (ab 0.02 Uhr, u. a. mit Stefan Slupetzky und Alfred Komarek), Nachtschwärmern die Erotikschiene ab 3 Uhr empfohlen.
Für kleine Leser und Zuhörer werden im Kinderzelt u. a. Georg Bydlinsky (Fr, 17 Uhr) und am Samstag Michael Stavaric und Niki Glattauer (beide zwischen 12.30 und 14 Uhr) sowie Heinz Janisch (ab 14 Uhr) lesen.
Eine Autorin, die heuer mit Stillbach oder Die Sehnsucht einen vielbeachteten Roman vorlegte, fehlt bei "Rund um die Burg": Sabine Gruber. Trotzdem kann man auch sie heute in Wien hören, nämlich um 19 Uhr in der Kunsthalle am Karlsplatz. Dorthin ist es vom Lesezelt nicht weit. Wie im Leben überschneiden sich auch in der Literatur zuweilen Termine. Um die Zeit, ihr Vergehen und subtile historische Kontinuitäten dreht sich auch viel in Grubers neuem Buch. Wer in Wien Literatur hören will, hat dieses Wochenende die Qual der Wahl. (Stefan Gmünder / DER STANDARD, Printausgabe, 16.9.2011)